Lucy Fleming, Mina und der Trau-dich-Zauber
„Mitten im Wald steht eine riesengroße, kräftige Eiche. Während des Sommers tanzen, rascheln und flüstern ihre Blätter, als ob sie Geheimnisse zu erzählen hätten … Und wenn du ganz genau hinschaust, entdeckst du vielleicht ein winzig kleines Blattmädchen … Es heißt Mina.“
Mina ist ein winzig kleines Blattmädchen mit daunenweichen Flügeln, einem hübschen blauen Kleidchen und Zweiglein in ihrem roten Haar. Mina ist das fröhlichste Blattwesen mit dem lautesten Lachen und dem breitesten Grinsen, das überall imstande ist, ein Abenteuer zu entdecken.
„Liebe Leserin, lieber Leser, ich habe dieses Buch für meine starken, mutigen Töchter geschrieben. All meine Gedanken und meine Liebe für sie stecken darin. Es ist ein Schatz, in dem sie immer wieder lesen können, der sie beim Großwerden begleitet und für sie da ist – in den großen und kleinen Momenten. Und nun hast auch du dieses Buch von jemandem bekommen, der dich liebt und dir damit sagen möchte: Meine Liebe begleitet dich überall hin.“ (S. 5)
„Das Nichts ist traurig. «Ich bin ein Nichts und bleibe ein Nichts. Und ich sehe nach nichts aus. Wie ein Nichts eben. Aber das ist ja nichts Neues. Da kann ich nichts machen.» Am liebsten würde es sich in nichts auflösen. Und dann? Ständen alle da ohne das Nichts.“
„Den Tieren in diesem Buch begegnen wir beim Spazierengehen. Sie alle haben sich an das Leben in unserem – zugegebenermaßen – recht vollen kleinen Land angepasst. Doch Tiere kennen keine Grenzen. Der Graureiher auf der Insel Krautsand in der Elbe bei Hamburg sitzt genauso ruhig am Wassergraben und wartet auf einen Frosch wie sein Verwandter bei uns um die Ecke.“ (S. 7)
„Einst lebte mit etlichen Tanten so froh / das Pinguinkind Ponti Pento im Zoo. / Die Tanten erwähnten ein Land sehr weit draußen: / »Und dort, wo die Sonne stets scheint, ohne Pausen, / da watscheln gigantische Pinguinscharen / am Südpol im Schnee schon seit ewigen Jahren.«“
„Aus einer Tür im Hügel drin, / im Herbst bei Wind und Wetter, / trat einmal ein kleiner Kerl, / es tanzten bunt die Blätter. // Du wirst ihn wohl auch sehen, / da oben, schau genau: / zwei Ohren, Wackelnäschen / und da blitzt etwas Blau …“
„Die Morgenluft weht mit dem Rauch / durch alle Wipfel einen Hauch, / ein leises Wispern vom Beginn … / hinab … / zu einem Mädchen hin. // Noch ist der Frühling recht frostig, / das Törchen morsch, die Angeln rostig, / da wartet Ava ungestört, …/ … bis sie vertraute Schritte hört. / Sie schnellt herum und jubelt: »Ja! / Oh, Großvater, jetzt bist du da!«“
„Auf dem Turm von Burg Königsbart knattern die Fahnen lustig im Wind. »Uff«, schnauft Ragnar, »das waren viele Stufen!« Elmi kichert. Vor der sonnigen Landschaft sieht das Hermelin aus wie eine Wolke am Himmel. »Aber von hier oben kann man den Buckelwald sehen«, antwortet es. »Und da liegt tatsächlich Schnee – mitten im Sommer!«
„Ein Maultier, eine Milchkuh und ein Minipferd stehen unter dem Stalltor und warten, dass die Sonne aufgeht. In allem liegt eine Stille – im feuchten Holz des Stalls, in den Geräten, die an den Wänden hängen, in dem dunklen Himmel über dem Stall. Wenn der Wind bläst, macht die Wetterfahne ein stetes Quiek-quiek-quiek und auch darin liegt eine Stille.
„Der Biberbär Mister O'Lui war zufrieden. Er hatte schließlich alles, was er brauchte. Ein schönes Zuhause, ein Käsebrot mit Marmelade und seinen Kakaobecher. Gut gelaunt las er die Sonntagszeitung. Dort stand: Sind sie wirklich rundum glücklich? Mister O'Lui überlegte. Nun, Glücklich war ein ziemlich großes Wort. Er wog seinen Kopf hin und her und dachte nach.“