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Rudolf Kraus, versvermessung

h.schoenauer - 25.04.2025

Rudolf Kraus, versvermessungLyrik wird gespeist aus einem Befinden, das als Ur-Ozean bezeichnet wird. Der Essayist Alexander Kluge vermutet von diesem Urzustand, dass er den Subjekten eine stabile Körpertemperatur vermittelt, die ungefähr bei 37 Grad liegt.

Rudolf Kraus rückt diesem poetischen Raum mit einer „Versvermessung“ auf den Leib. Dabei macht er sich die Fähigkeit von Lyrik zu Nutze, wonach diese gleichzeitig als Gesang, arithmetische Operation oder rhythmische Aktion auftreten kann.

Ein Blick auf die Gliederung dieser poetischen Masse lässt einen an einen „lyrischen Auszählreim“ denken:

Clare Harlow, Die Diebin der vielen Gesichter

Andreas Markt-Huter - 24.04.2025

Clare Harlow, Die Diebin der vielen Gesichter„Die Straße wurde Wandelgasse genannt, weil man niemals genau wusste, wo sie sich befand. Manche Menschen behaupteten, sie wären von einer seltsamen leisen Melodie zu ihrem Eingang geführt worden. Andere meinten, um sie aufzuspüren, müsse man sich lediglich an die Ecke zwischen Glockenstraße und Backhausgasse stellen und darauf warten, dass der Wind dreht. Aber Ista Flit war vollkommen klar, dass keiner dieser Menschen, die Gasse je betreten hatte.“ (S. 7)

Dass ein Besuch in der Wandelgasse gefährlich sein kann, weiß die junge Ista Flit aus eigener Erfahrung, werden die Ungeheuer doch durch starke Magie, Nebel und Dunkelheit ganz besonders angezogen oder verschwinden Leute einfach so. Außerdem ist die ganze Gasse alles andere als leicht zu finden, doch kommt ihr dabei ihre ausgezeichnete Nase zugute, mit der sie den Geruch nach Rauch und Brackwasser wahrnehmen kann. Doch kann Ista auch noch auf andere außergewöhnliche Fähigkeiten zurückgreifen, als ihre gute Nase.

Bachmann Junior Preis Hermagor 2025

Andreas Markt-Huter - 23.04.2025

bachmann preis juniorBereits zum zwölften Mail ruft der „Bachmann Junior Preis Hermagor“ alle Nachwuchsautorinnen und -autoren zwischen acht und 17 Jahren dazu auf, ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf zu lassen wollen und schriftlich niederzulegen. Seit 2014 beteiligen jährlich hunderte Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz an diesem literarischen Wettbewerb, der junge Menschen zum Schreiben motivieren soll.

Thema für das Jahr 2025 ist „Unter einem fremden Himmel“ aus Ingeborg Bachmanns im Jahr 1956 erschienenem Gedicht „Schatten Rosen Schatten