Belletristik und Sachbücher

Saul David (Hrsg.), Die Geschichte des Krieges

andreas.markt-huter - 13.10.2010

Buch-Cover

"Es ist nur gut, dass der Krieg so schrecklich ist - wir würden sonst zu viel Gefallen daran finden." (8) Mit diesen Worten brachte der Südstaatengeneral des Amerikanischen Bürgerkriegs Robert E. Lee die beiden Widersprüchlichen Seiten des Krieges auf den Punkt: Abscheu und Faszination.

In seiner Definition ist Krieg streng genommen der Zustand des bewaffneten Konflikts zwischen Nationen oder Staaten aber auch zwischen Gruppen innerhalb eines Staates, den sogenannten Bürgerkrieg. In dem von Saul David herausgegeben Bildband "Die Geschichte des Krieges" wird die Kriegsführung über einen Zeitraum von mehr als 5000 Jahren vorgestellt, von den Schlachten der sumerischen und ägyptischen Fußsoldaten bis hin zur hochtechnologisierten Kriegsführung der Gegenwart.

Barbara und Hans Haid, Naturkatastrophen in den Alpen

h.schoenauer - 12.10.2010

Buch-CoverSchelmisch verkürzt könnte man sagen, die Alpen bestehen aus einem Gebirge, das in die Höhe ragt, und einem Mythos, der in die Tiefe geht. Hans und Barbara Haid kümmern sich vor allem um den Mythos mit seinem Drum und Dran.

Ein ideales Thema für gruselige Berichte, tiefsinnige Überlegungen und Stoff für unbarmherzige Einsamkeit sind schon seit Jahrhunderten die sogenannten Naturkatastrophen. Dabei gibt es drei Kriterien, die für die Wucht der Naturkatastrophen herangezogen werden:

Carolina Schutti, Wer getragen wird braucht keine Schuhe

h.schoenauer - 12.10.2010

Buch-CoverDie wahren Geschichte spielen sich meist jenseits der Google-Welt ab, nur in kurzen Schimmern tauchen dabei die Helden auf und verlöschen in sich selbst.

Eine stille Geschichte, die nicht nur unter die Haut geht sondern quasi unter der Haut spielt, hat Carolina Schutti in einem konzentrierten Roman aufbereitet.

Jonathan Metcalf (Hrsg.), Die Urzeit

andreas.markt-huter - 12.10.2010

Buch-CoverLebewesen aus grauer Vorzeit rufen beim Betrachter oft Stauen hervor, sei es durch ihr ungewohntes Aussehen, sei es durch ihre mitunter gewaltigen Dimensionen, sei es aus Ehrfurcht vor der Vergänglichkeit allen Lebens.

Die große Bildenzyklopädie Die Urzeit macht es sich gezielt zur Aufgabe, die Zeiträume und die Vielfalt der Entwicklung des Lebens auf unserer Erde übersichtlich zu ordnen und auch für Nichtfachleute verständlich zu beschreiben. Das Nachschlagwerk beeindruckt dabei nicht nur mit über 2.500 Farbfotografien und Grafiken, mit denen ausgestorbene Tiere, Pflanzen und Menschenvorfahren wieder anschaulich zum Leben erwachen, sondern auch durch seine beeindruckende und übersichtliche Strukturierung, die den Leser immer wissen lassen, in welcher Zeit und an welchem Ort er sich in einem Kapitel gerade bewegt.

Silvia Pistotnig, Nachricht von Niemand

h.schoenauer - 11.10.2010

Buch-CoverWenn in einer Gesellschaft absolut nichts los ist, außer dass ihre Mitglieder abgekapselt in ihren Bodies hocken und vom generellen Nichts träumen, dann muss folglich auch die Literatur dementsprechend abgekapselt in ihrem Literatur-Body sitzen und vom Nichts träumen.

In Silvia Pistotnigs Roman Nachricht von Niemand laufen die Figuren völlig bedeutungslos und sinnlos durch das eigene Leben. Manchmal gibt es eine Beziehung, dann ein Date, dann wieder einen Verwandtenbesuch, ein Baby kommt zu früh auf die Welt und in der Hauptsache wird gequasselt und dahin gesumpert.

Norma Huidobro, Der verlorene Ort

h.schoenauer - 10.10.2010

Buch-CoverNichts fordert die Literatur so sehr heraus wie ihr Verweilen am Ende der Welt. Braucht die Literatur überhaupt einen Ort, um existieren zu können? Wird umgekehrt nicht ein entlegener Ort zu einem Weltereignis, wenn zu ihm die Literatur auf Besuch kommt?

In Norma Huidobros Roman geht es um den Rand der Welt. Im "verlorenen Ort" ist rein äußerlich alles reduziert auf das Wesentliche, das Dorf Villa del Carmen ist ein Übergang zwischen Siedlung und Brachland, ein Außenposten der Zivilisation, ein Vorposten des Nichts. Hier zu leben bedeutet offensichtlich Existenz-Luxus, denn außer am Leben zu sein und die Zeit in ihrem Ablauf zu verfolgen, gibt es hier nichts zu tun.

Ian McEwan, Solar

h.schoenauer - 10.10.2010

Buch-CoverJe aufregender die Hüllen umso mieser die Füllen, heißt es im Volksmund. Tatsächlich steckt hinter einer hochwohlgeborenen Figur oft ein recht dürftiger Charakter.

In McEwans Roman "Solar" geht es um einen solchen Anti-Helden. Michael Beard nämlich ist nichts anderes als Nobelpreisträger für Physik, der von seinem internationalen Ruhm lebt und das Leben durchschnittlich und letztlich hilflos abarbeitet. Das äußere Getue lässt schon darauf schließen, dass der Held mit sich selbst nicht zurechtkommt.

Georgi Markov, Das Portrait meines Doppelgängers

h.schoenauer - 07.10.2010

Buch-CoverSelten wird ein Autor dafür in der Literaturgeschichte berühmt, wofür er sich hält. Meistens wird ein scheinbar unbedeutendes Werk als das wichtigste eingestuft, oft geht auch ein unbewusster Sager in die Unsterblichkeit ein, manchmal auch ein biographisches Detail.

Georgi Markov ist berühmt geworden für seine Hinrichtung, er wurde 1978 in London vom bulgarischen Geheimdienst in James-Bond-Manier mit einer vergifteten Regenschirmspitze ermordet.

Marjana Gaponenko, Anuschka Blume

h.schoenauer - 06.10.2010

Buch-CoverIn der guten alten Glühbirne zischt der Strom zwischen den Haltedrähten hin und her und macht Liebe und Licht. Ähnlich ergeht es den beiden märchenhaft Verliebten aus der ukrainischen Gegenwart, sie ist Volksschullehrerin in einem Provinznest, er ist weitläufiger Journalist vornehmlich im Zweistromland.

Annuschka und Pjotr sind die meiste Zeit getrennt und verkehren "remote" miteinander. Während sie einander herzzerreißende Briefe schreiben, erfinden sie die Welt neu und sparen dabei nicht mit romantischer Ausstattung.

Güni Noggler, Kurzschriften

h.schoenauer - 06.10.2010

Buch-CoverIn der Kurzschrift wird jene Wirklichkeit zusammen gefasst, die zwar schon abgeschlossen, aber noch nicht für die Geschichte frei gegeben ist. Beispielsweise ist ein Sachverhalt diktiert und in Kurzschrift niedergeschrieben worden, aber der Text ist noch nicht öffentlich, denn er muss erst ins Reine geschrieben werden.

Güni Noggler notiert in seinen Kurzschriften jeweils das Wichtigste vom Tag, verknappt es zu einer prägnanten Sequenz und gibt diese Zeilen dann an den Leser weiter, damit sich dieser daraus seine passende Geschichte zusammenbasteln kann.