Aktuelle Buchtipps

 

THiLo, Disney - Die Schöne und das Biest

andreas.markt-huter - 27.10.2017

„Vor langer Zeit lebte ein Prinz in einem schönen Schloss. Er wuchs ohne Mutter auf. Sein Vater war grausam und nahm seinem Sohn jede Freude. So wurde auch der Prinz zu einem herzlosen Menschen.“ (4)

Das beliebte französische Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“ hat bereits zahlreiche literarische sowie filmische Fassungen erlebt. Die jüngste Verfilmung dazu kam 2017 ins Kino. Mit zahlreichen Fotos aus dem Film wird die Geschichte rund um die liebenswerte Belle, der es gelingt das Biest zu erlösen, für junge Leseanfänger nacherzählt.

Evelyn Grill, Immer denk ich deinen Namen

h.schoenauer - 26.10.2017

Gute Sprichwörter erleichtern zwar den Tagesablauf zwischendurch, harte Sachen freilich müssen in der Literatur die Helden umso heftiger ausbaden, je bessere Sprichwörter sie kennen.

Evelyn Grill bringt in ihrem Roman „Immer denk ich deinen Namen“ zwei hochbelesene, feinfühlende und aufgeklärte Helden zusammen. Ein Germanistikprofessor aus Karlsruhe trifft in Prag bei einer Kafka-Tour die Lektorin Vera, und schon beim Heimfahren in ihre Literaturzellen merken beide, da ist etwas geschehen. Beide unterliegen offensichtlich dem Doderer‘schen Diktum: „Wer sich in Familie begibt, kommt darin um!“ (31)

Stephanie Tromly, Digby - Zu cool zum Sterben

andreas.markt-huter - 25.10.2017

„An so etwas wie Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage glaube ich nicht. Keiner über dreizehn mit einer Internetverbindung kann allen Ernstes so einen Quatsch glauben. Aber mein elftes Schuljahr stellt den lebensrettenden Zynismus, den ich seit Jahren kultiviere, ernsthaft infrage.“ (5)

Zuletzt hatte Philip Digby gemeinsam mit Zoe Webster, auf der Suche nach einer vermissten Schulkollegin und nach seiner vor knapp zehn Jahren verschwundenen Schwester Sally, einen Drogenring hochgehen lassen. Nach einem Kuss war Digby für ein halbes Jahr verschwunden, ohne sich in dieser Zeit bei Zoe auch nur ein einziges Mal zu melden. Zoe ist es gelungen ihr gefühlsmäßiges Chaos wieder in den Griff zu bekommen und ist dabei, die Beziehung zu ihrem neuen Freund Austin, einem angesagten Footballstar an der High-School, zu vertiefen. Gerade in diesem Moment und als ob nichts geschehen wäre, taucht Digby wieder auf und bringt ihr Leben erneut ganz gehörig durcheinander.

Stephan Eibel Erzberg, unter einem himmel

h.schoenauer - 24.10.2017

Die idealen Gedichte verklären den Alltag durch Aufklärung und können deshalb unauffällig und ungespreizt auftreten.

Stephan Eibel Erzberg ist der Meister dieser Alltagsgedichte, die mitten am Vormittag aufwachen und mit spielerischer Arglist nachfragen, was eigentlich los ist. In der Sammlung „unter einem himmel“ stellen sich diese Nach-Fragen im dramatischen Viererschritt Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Verschmitzt hat der Autor in einem Interview einmal geantwortet, er sei eben hellwacher Autor für jede Jahreszeit.

Tom Jackson, Alles ist Chemie!

andreas.markt-huter - 23.10.2017

„Jedes Element hat seine Geschichte, wann und wo es entdeckt wurde, was es kann und wie wir es nutzen. Begeben wir uns auf eine faszinierende Reise durch das Periodensystem und besuchen wir jedes einzelne seiner Elemente.“ (7)

Alles in der Natur besteht aus Elementen, den wir in den unterschiedlichsten Formen und Aggregatszuständen begegnen, seien sie fest, flüssig oder gasförmig. Jedes der insgesamt 118 bekannten Elemente hat seine einzigartigen Eigenschaften, Bedeutung und Geschichte. Mit Hilfe des Periodensystems lassen sich die wichtigsten Informationen und Gemeinsamkeiten dieser Elemente herauslesen.

Giancarlo De Cataldo / Carlo Bonini, Die Nacht von Rom

h.schoenauer - 22.10.2017

Als die scheinbar ewigste Stadt der Welt besteht Rom einerseits aus lauter Kleinodien triefend vor Geschichte, andererseits aus brutalster Schwarzweiß-Szenerie wie in einer vom Staat aufgegebenen mexikanischen Stadt.

Giancarlo De Cataldo und Carlo Bonini kriegen ihren Stoff Nacht für Nacht vor die Haustüre gekarrt, sie brauchen im Prinzip bloß sorgfältig die Fälle aus Justiz und Chronik abzuschreiben und haben schon einen Thriller. „Die Nacht von Rom“ ist eine Fortsetzungsgeschichte ohne Anfang und Ende, nicht einmal die Helden wissen in diesen Folgen, ob sie dieses Mal die ultimative Macht an sich reißen können oder unter Folter liquidiert werden.

Sean Taylor, Besuch vom Planeten Zabalulu

andreas.markt-huter - 20.10.2017

„Wir kommen vom Planeten Zabalulu. Ich bin Zoro. Superklug. Das ist Bastu. Der ist SOO stark. Und das ist Schlopp. Flippt schnell aus und macht Wickelwackel-Tänze, aber wir lieben ihn.“

Die drei außerirdischen Freunde vom Planeten Zabalulu machen sich mit ihrem außergewöhnlichen Raumschiff, das keine Wünsche offenlässt und nicht nur ein Lenkrad sondern auch leckeres Essen und einen eigenen Partyraum hat, auf den Weg zum Planeten Erde, um ein aufregendes Abenteuer zu erleben.

Kateryna Babkina, Heute fahre ich nach Morgen

h.schoenauer - 19.10.2017

Bevor die Chose mit dem echten Leben losgeht, gibt es für die Helden meist noch einen Erlebnisrausch, worin Ort, Zeit und Ziel völlig egal sind.

Kateryna Babkina schickt die Heldin Sonja in diese Zone, worin man täglich die Unschuld verliert, das Staunen nicht auf die Reihe kriegt und schwerelos über den Kontinent schwebt. Sonja ist Solala-Künstlerin, sie malt eher Icons als Ikonen, wie sie einmal sagt, und schlängelt sich durchs ukrainische Leben, das ziemlich hart sein soll, wenn man es ernst nimmt.

Erwin Moser, Der Mond hinter den Scheunen

andreas.markt-huter - 18.10.2017

„Der schwarze Ratz machte eine unmerkliche Bewegung mit dem Kopf, wobei seine langen Schneidezähne im Mondlicht matt glänzten. Es sah aus, als ob er grinste. »Ich bin Schwarzpelz – euer neuer Häuptling!«, sagte der Schwarze mit tiefer, heiser Stimme. Gelbzahn hatte begriffen.“ (17)

Es ist Erntezeit auf den burgenländischen Getreidefeldern und auch der Spiehsbauer bringt sein Korn in die Speicher seines Bauernhofes. Versehentlich wird der kleine Feldmäuserich Grauschnauz auf dem Heuwagen mit zum Bauernhof gebracht. Bei der nahen Mühle kommt es bei den Mühlratzen zu einem dramatischen Machtwechsel, der das Leben des Rattenhäuptlings Gelbzahn auf den Kopf stellen wird und Raffael, der Kater des Bauernhofs, schlägt sich mit Liebesgeschichten und frechen Mäusen herum.

Peter Henkel, Schluss mit Luther

andreas.markt-huter - 17.10.2017

„Seit der Aufklärung vor rund zweihundertfünfzig Jahren blieb noch jedes Luther-Jubiläum hinter ihr zurück. Nicht nur wegen des geradezu hysterischen Teufelsglaubens, dem der gläubig-abergläubische Professor huldigte und der bei diesen Feiern wohlweislich beschwiegen worden sein dürfte, wie so manches andere, was das Loben und Feiern hätte stören können.“ (24)

Als eine der wenigen Ausnahmen zu den zahlreichen Biographien über den deutschen Reformatoren, in denen die Bilanz über Luthers Leben und Wirken, trotz aller Kritik, durchwegs positiv ausfällt, steht Peter Henkel Luther äußerst kritisch gegenüber und lenkt dabei den Blick auf die zahlreichen menschlichen und theologischen Ungereimtheiten und Abgründe des Reformators. Ebenso verweist er anhand zahlreicher Beispiele, wie sehr in der Forschung aber auch im religiösen Alltag, die Schattenseiten Luthers verdrängt oder zumindest verharmlost werden.