Guido Wandrey Mein großes Abenteuer-Wimmelbuch
Wimmelbilder sind der Eintritt in die Welt der Bücher und des Lesens. Sie bieten alles, was später auch Erwachsene beim Lesen erfahren: hautnahes Miterleben von Geschichten durch Deuten von Zeichen und eine Brise Phantasie.
Guido Wandrey bietet in seinem Wimmelbuch gleich die ganze Palette klassischer Abenteuerthemen angefangen von einer wilden Seeschlacht mit Piraten bis zum waghalsigen Schatztauchen von Kindern, umgeben von lustigen Delphinen, aber auch gefährlichen Haien, Rochen und Kraken.
„Will man sich aber dem Alltag der Menschen nähern, ist es nicht damit getan, das nach heutigen Maßstäben oftmals grausame und primitive Mittelalter vom abenteuerlichen-bunten zu unterscheiden. Dieser Band versucht deshalb, die historische Vielfalt durch den Blick auf typischen Lebensformen zu ordnen.“ (12)
„Schon in der Nacht hat sie mit dem Gedanken gespielt, einfach zu den Männern vom Löschtrupp zu gehen. Aber welche Geschichte hätte sie ihnen erzählen können. Die Geschichte von Harald, Hanno und Joonas, die ein Haus in die Luft jagen?“ (12)
Über Frauen und andere Geschöpfe lässt es sich nicht in einem Plot erzählen, sondern der Sound dieser Themen muss erarbeitet werden wie in einer Oper.
„Rom nimmt sich, was es will. So hält es auch Gaius Julius Caesar, der im Jahr 100 v. Chr. geboren wird. Rom herrscht zu dieser Zeit unangefochten über die Länder des Mittelmeers.“ (6)
Die Regionalgeschichte wirkt umso verlorener, je weiter zurück sie in der Dunkelheit liegt. Wenn eine Gegend nicht eine saftige Schlacht oder ein paar einäugige Helden aufweist, tut sie sich verdammt hart, eine unsterbliche Bedeutung für die Geschäfte der Gegenwart nachzuweisen.
Im Idealfall schlägt eine bislang unbemerkte Literatur mit Wucht in der Lesercommunity ein und löst Neugierde, Freude und Diskussion aus. Durch die Aktion „Innsbruck liest“ ist heuer der bislang nur Insidern geläufige Roman „Zwischen Schaumstoff“ zu einem Kulturgut für die ganze Stadt geworden.
Auch in demokratischen Gesellschaften greift das Gouvernement gerne in das Literaturgeschehen ein. Manchmal bekommt ein Autor ein Gerichtsverfahren, damit er seine Schreibe etwas zügle, dann wieder bekommt eine Autorin einen Preis oder ein Keks, um zu dokumentieren, dass sie brav und gut gedichtet hat. Eine seltene Form der öffentlichen Zuwendung ist das sogenannte Gratis-Buch, dabei wird ein Buch als so wertvoll empfunden, dass es die öffentliche Hand aufkauft und gratis verschenkt.
„»Du bist genau der Richtige!« Snöfrid wusste natürlich nicht, was das bedeuten sollte. Und er wollte es auch gar nicht wissen. Aber er ahnte, und die Ahnung verfolgte ihn wie eine kleine Gewitterwolke, dass diese Sache noch lange nicht zu Ende war.“ (17)
Im Bereich der inneren Sicherheit der Wiener Szenerie gibt es allgemein nur schwere Fälle, die von einem schwerfälligen Beamtenapparat nur mühsam abgearbeitet werden können.