Olivier Tallec, Ludwig I, König der Schafe
„Und so wurde Ludwig der Schafbock eines sehr windigen Tages zu Ludwig I., König der Schafe. »Für einen König gehört es sich, ein Zepter zu haben, damit er regieren kann«, sagte sich Ludwig I. alsbald.“
An einem stürmischen Tag, die Schafe weiden friedlich auf der Wiese, fliegt dem Schafsbock Ludwig ganz unversehens eine blaue Krone vor die Füße. Und da bekanntlich Kleider Leute machen und Kronen Könige, richtet sich Ludwig zu seiner vollen Größe auf und stolziert mit herrschaftlichem Stolz und seiner Krone auf dem Kopf durch die Schafherde, seine Untertanen.
Was der Bestsellerautor Christopher Clark mit seinen „Schlafwandlern“ über den Ersten Weltkrieg ist, ist „Der Forcher“ für Tirol mit seiner bewegenden Darstellung des Weltkrieges aus Tiroler Sicht.
„Ich schaute auf meinen Notizblock: ein einziger Verdächtiger, eine einzige vage Spur – viel war das nicht. Aber es war meine große Chance! Die Detektei Kreuther stemmte ihre Pfoten in den Startblock und war drauf und dran, loszuspurten.“ (28)
Vorurteile sind nicht nur schmerzhaft ungerecht, sie sind meist auch ausgesprochen falsch. So gilt etwa in manchen Landstrichen die Brille als Zeichen für hohe Intelligenz der Trägerin, während ein sichtbares Hörgerät immer wieder die Aura von „dumm“ suggeriert.
„Am 25. März, an meinem letzten Schultag, holten sie mich ab. Immer noch wünsche ich mir, ich hätte vorher Bescheid gewusst. Das Fest, das meine Eltern anlässlich des Schulabschlusses ihres ältesten Sohnes vorbereitet hatten – wir hätten es am Abend vorher feiern können, als Abschiedsfest, ganz für uns.“ (7)
Seltsam verstreut tauchen am Globus die Hotspots des Totenkultes auf. Der skurrile Berufsfriedhof an der ukrainisch-rumänischen Grenze, die Toten-Gassen in Samarkand, die Blasmusikumzüge in New Orleans: der Wiener Zentralfriedhof ist eine ideale Bereicherung auf der Route der Jenseits-Versteher.
„Herr Schnippel liegt bequem in der Hängematte … Und er liegt in unserem Buch. Von uns lässt er sich nicht stören. Wir schauen ja eigentlich nur zu. »Ach, ist das schön!«, seufzt Herr Schnippel. Er streckt sich und blinzelt durch die Äste in den Himmel.“
Gerade das scheinbar Selbstverständliche ist oft aus einer Auseinandersetzung mit würdigen und unwürdigen Argumenten hervorgegangen.
„Dieses Buch erzählt von vielen solcher Typen. Ihre Einfälle sind manchmal genial und manchmal komisch. Aber immer stehen Fantasie, Leidenschaft und Ausdauer dahinter. Wie öde wäre die Welt ohne solche Gestalten.“ (9)
Wenn es in der Gesellschaft wirklich verbrecherisch rund geht, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Engeln und Dämonen, weil die Ermittler zu Tätern werden und die Täter ermitteln. Die Guten und die Bösen haben sich im großen Verbrechen gegenseitig Schachmatt gestellt.