Aktuelle Buchtipps

 

Anita Pichler, Wie die Monate das Jahr

h.schoenauer - 31.05.2015

Für die Aufnahme in den literarischen Klassiker-Kreis braucht es zwei Voraussetzungen: Das Werk muss für Lehrer, Schüler und das Schulwesen gut aufbereitet sein und das Werk muss für die Leserschaft griffbereit und zugänglich sein. Beides ist bei Anita Pichler momentan der Fall, wie im Nachwort stolz vermerkt wird.

Anita Pichlers Erzählung „Wie die Monate das Jahr“ handelt vor allem vom Driften, Abtauchen und Neu-Erwecken einer Geschichte durch die Zeiten und Jahreszeiten. Im Kern geht es um eine kaputte Liebesgeschichte, die anhand einer Abenteuerbiographie aus fernen Zeiten aufgefangen und restauriert werden soll.

Peter Nickl / Josef Guggenmos / u.a., Der gute Wolf und andere Tiergeschichten

andreas.markt-huter - 29.05.2015

„Tiere haben ihre ganz bestimmten Eigenschaften. Der Wolf ist böse, der Hase ängstlich, der Fuchs schlau und die Eule klug. »Das ist eine dumme Allerweltsweisheit«, schimpfte mein Großvater immer, »und stimmt so wenig, als sagte man: die Schotten sind geizig, die Spanier stolz oder alle Mädchen aus Polen sind schön.«“ (12f)

Fünf außergewöhnliche Tiergeschichten, in denen die Tiere in unerwarteten Rollen auftreten und die durch die wunderschönen Illustrationen des bekannten polnischen Malers und Illustrators verbunden sind und ihnen einen besonders märchenhaften und magischen Glanz verleihen.

Günther Loewit, Sterben

h.schoenauer - 28.05.2015

Jedes Buch löst in der Leserschaft Reaktionen aus, aber darüber hinaus ergibt sich auch ein Wechselspiel zwischen Leseambiente und Lektüre. Ein Buch über das Sterben wirkt in einem Umfeld voller Apps wischender Kids und in Krimis blätternden Bobos geradezu elementar herausragend.

Der Arzt, Philosoph und Fiktionalist Günther Loewit hat nämlich ein kleines Handbuch über das Sterben geschrieben, worin Elemente eines Sterbe-Lexikons, Fall-Geschichten und Essays zu einem logischen Grundgedanken verknüpft sind. Wenn wir schon über die Geburt halbwegs ausgelassen mit Bräuchen und Feiern herziehen, könnten wir dann nicht auch das Sterben in Würde und Freiheit ins Auge fassen.

Jeff Kinney, Gregs Tagebuch - Dumm gelaufen!

andreas.markt-huter - 27.05.2015

„Ich wünschte, ich hätte schon viel früher angefangen, Tagebuch zu schreiben, denn wer auch immer mal später meine Biographie verfasst, wird wissen wollen, was in meinem Leben vor der Junior Highschool passiert ist. Zum Glück erinnere ich mich an alles, was in meinem Leben vor der Junior Highschool passiert ist.“ (1)

Im siebten Band der Reihe „Gregs Tagebuch“, die mittlerweile Kultstatus erreicht hat, steht das andere Geschlecht im Mittelpunkt. Greg und sein Freund Rupert müssen für den Schulball am Valentinstag eine Tanzpartnerin finden. Nur blöd, dass es in ihrer Klasse mehr Jungs als Mädchen gibt. Greg muss sich dringend etwas Gutes einfallen lassen.

Erich Ledersberger, Ich bin so viele

h.schoenauer - 26.05.2015

In einer Gesellschaft, wo das Vermehren von Kapital als das Non-plus-Ultra des Lebensglückes gilt, versuchen es einige auch mit dem Vermehren der eigenen Identitäten.

Erich Ledersberger versammelt in seinen je nach Lesart neun oder sieben Kurzerzählungen Menschen an jener Kante, wo es vielleicht noch etwas Neues geben soll, in Wirklichkeit bloß noch der Sprung in den Abgrund bleibt.

Jasmin Bliesemann (Hg.), Jede Menge Quatsch-Geschichten

andreas.markt-huter - 25.05.2015

Der Sammelband „Jede Menge Quatsch-Geschichten“ versammelt die großen Klassiker der Kinderliteratur der Gegenwart wie Christine Nöstlingers Geschichten vom Franz, Astrid Lindgreens Pipi Langstrumpf, Erhard Dietls Geschichten von den Olchis oder Paul Maars Sams im Glück.

Das Kinderbuch für junge Leserinnen und Leser bietet neun Quatschgeschichten von acht Autorinnen und Autoren und am Ende jeweils der Mitmachteil „Quatsch gemacht und mitgelacht“, wo unterhaltsame Spiele zu den jeweiligen Geschichten auf die Kinder warten.

Henrik Tikkanen, Brändövägen 8 – Brändö - Tel 35

h.schoenauer - 24.05.2015

In ausgeklügelten sozialen Systemen genügt die Nennung der Wohnadresse, um die darin agierenden Personen bereits genauestens zuordnen und aburteilen zu können.

Henrik Tikkanen ist als Angehöriger der schwedisch sprechenden Minderheit in Finnland sehr hellhörig, was Standesdünkel, hohe Nasen und Abschottung gegenüber dem gemeinen Volk betrifft. Sein Roman Brändvögägen 8, Brändö ist der erste der sogenannten Adressbuchtrilogie, in diesen Romanen wird anhand von Musteradressen der jeweilige Lebensstil der Bewohner beschrieben.

Nicholas Oldland, Drei Freunde - Der Weg ist das Ziel

andreas.markt-huter - 22.05.2015

„Es waren einmal ein Bär, ein Elch und ein Biber. Die drei waren beste Freunde und liebten das Abenteuer. Aber so manches Mal stand ihnen ihr eigener Ehrgeiz im Wege.“

Eines Tages beschließen der Bär, der Elch und der Biber einen Berg zu besteigen. Auf ihrem Weg dorthin mussten die drei zunächst ein Tal durchqueren und einen Fluss und eine Schlucht überqueren. Um das Ganze ein wenig abenteuerlicher zu gestalten, beschließen sie ein Wettrennen auf den Gipfel zu machen.

Nicolas Mahler, Lulu und das schwarze Quadrat

h.schoenauer - 21.05.2015

Wenn drei außergewöhnliche Künste zusammentreffen, entsteht ein Ereignis, das weit über bloße Drei-D-Qualität hinausgeht.

Der reduktions-radikale Graphic-Novel-Meister Nicolas Mahler widmet sich in seinem Lulu-Fünfakter jener Asymptote, wo die Heldin immer auf das schwarze Quadrat ihrer Psyche stößt. In fünf Modellsituationen verwandelt sich Lulu mit Hilfe des Malers in die eigene Psyche und endet als schwarzes Quadrat.

Nora Frisch / Qi Wenig, Der Admiral des Kaisers

andreas.markt-huter - 20.05.2015

Im Juli 1405 übernimmt ein Eunuch das Kommando über einen gewaltige Flottenverband: Mit über 250 reich beladenen Schiffen mit fast 30.000 Mann an Bord sticht Admiral Zheng He zu einer Expedition in See, die ihn um die halbe Welt führen wird. (7)

Der chinesische Admiral Zheng He gilt als einer größten Seefahrer der Menschheit, der knapp 100 Jahre vor Christoph Kolumbus riesige Expeditionen Richtung Westen geleitet hat, die ihn bis nach Afrika führten. Beinahe völlig aus dem Gedächtnis der Geschichte verschwunden, rückt der große Seefahrer in China und anderen asiatischen Ländern wieder in das allgemeine Gedächtnis zurück. Bei sind gilt Zheng He und seine Entdeckungsreisen weitgehend unbekannt.