Aktuelle Buchtipps

 

Mathias Klammer, Nicht hier, nicht jetzt

h.schoenauer - 02.08.2012

Wenn in konventionellen Situationen Geschichten auftauchen, die offensichtlich ungelegen kommen, dann werden sie meist mit den Befehlen verscheucht: „nicht hier“, „nicht jetzt!“

Mathias Klammer hat für seinen Erzählband elf Ereignisse zusammengetragen, die alle von diesem unpassenden Augenblick handeln, dass man gerade jetzt nicht damit zu tun haben will. Oft sind es Träume, die zur Unzeit kommen, manchmal schaut eine Depression ungefragt vorbei, aber auch die Liebe kommt überraschend aus der Hüfte heraus, sodass sich die Protagonisten in der ersten Reaktion zurufen: Nicht hier, nicht jetzt.

Cornelia Funke, Geisterritter

andreas.markt-huter - 01.08.2012

„Aber wie sollte ich ahnen, dass Heimweh und der Vollbart bald meine geringsten Sorgen sein würden? Ich habe ich seit damals oft gefragt, ob es so etwas wie Schicksal gibt, und wenn ja, ob man ihm aus dem Weg gehen kann.“ (18)

Der elfjährige Jon Whitcroft will sich nicht mit dem neuen Freund seiner Mutter, den er abschätzig nur Vollbart nennt, abfinden und versucht alles, um ihm das Leben möglichst schwer zu machen. Mit dem Ergebnis, dass seine Mutter ihn für das Internat in Salisbury anmeldet, das bereits sein verstorbener Vater besucht hatte.

Kurt Palm, Die Besucher

h.schoenauer - 31.07.2012

Besucher sind normalerweise anonyme, neutrale und friedliche Wesen, die auf der sprichwörtlichen Besuchergalerie Platz nehmen oder eine Statistik als gezählte Individuen auffetten.

In Kurt Palms Roman freilich treten Besucher höchst eigenwillig und alles andere als harmlos auf. Im Mittelpunkt einer Leidensgeschichte zwischen Selbstmitleid und Wahnsinn steht der Journalist Martin Koller, der mitten im Leben einen Hörsturz erleidet und in der Folge beinahe verreckt.

Nikolaus Heidelbach, Wenn ich groß bin, werde ich Seehund

andreas.markt-huter - 30.07.2012

„Das Meer, dessen sanften, furchtgebietenden Wogen von einer darunter verborgenen Seele künden, birgt ein Geheimnis – aber welches?“ schrieb Herman Melville, der Schöpfer des Moby Dick.

Auch Nikolaus Heidelbachs Geschichte „Wenn ich groß bin, werde ich Seehund“ birgt ein Geheimnis, das eng mit dem Meer verbunden ist.

Franz Tumler, Nachprüfung eines Abschieds

h.schoenauer - 29.07.2012

Manchmal ist eine Erzählsituation so eindringlich, dass man von der ersten Zeile an im Text eingegraben nach einer Lösung sucht.

Eingegraben in Erinnerung ist die Grundkonstellation des Erzählers in Franz Tumlers „Nachprüfung eines Abschieds“ aus dem Jahre 1961. In einem Haus, das eine Ruine ist, sitzt der Beobachter im Keller, schaut ins Freie und die Erd-Kante verläuft dabei in der Höhe des Mundes draußen zur Straße zu.

Nicolai Hannig / Hiram Kümper, Rezensionen

h.schoenauer - 28.07.2012

„Dieses Buch will ein Arbeitsbuch sein, es soll nicht nur die Arbeit mit, sondern auch das Verfassen von Rezensionen seinen Leserinnen und Lesern nahebringen.“ (10)

„Rezensionen“ behandelt die kritische Besprechung Wissenschaftlicher Bücher, wozu sie dienen, wie sich mit ihnen arbeiten lässt, wie sie gefunden und nicht zuletzt geschrieben werden.

Lene Mayer-Skumanz, Psst, ein Mammut

andreas.markt-huter - 27.07.2012

„Es ist also nicht gelogen, wenn Ark „Psst, ein Mammut!“ zischt. Sie sind weithin zu hören. Meistens mampft und gurgelt eine Gruppe am Ostufer des Mückenflusses, der Wind trägt ihre Unterhaltung herüber. (8)

Lena Mayer-Skumanz Abenteuerroman für Kinder spielt in der Steinzeit vor 25.000 Jahren als in der Gegend der heutigen niederösterreichischen Gemeinde Stillfried Grasland und Hügel der Löss-Tundren-Landschaft Rentieren und Mammuts ideale Lebensbedingungen boten.

Sepp Mall, Berliner Zimmer

h.schoenauer - 26.07.2012

Manchmal wird ein unverwechselbares Arrangement an Orten festgemacht. Neben bekannten Speisen, die sich nach einer Stadt nennen und dadurch in aller Munde sind, gibt es auch architektonische Feinheiten wie etwa den spanischen Balkon.

Was aber hat es nun mit Berliner Zimmer in Ein- und Mehrzahl auf sich?

Henriette Wich, Meine Daily Soap

andreas.markt-huter - 26.07.2012

Buch-Cover

Eine gute Soap ist so realistisch, dass sie durchaus für das Original gehalten werden kann.

Für die jungerwachsene Janina ist es daher nicht immer klar, was jetzt im Fernsehen abläuft und was im Leben. Jedenfalls will sie Schauspielerin werden, weil sie so vielleicht das Leben selbst spielen kann.