Aktuelle Buchtipps

 

Ulrich Ladurner, Südtiroler Zeitreisen

h.schoenauer - 23.08.2012

„Wenn von Südtirol die Rede ist, sprechen wir von der Welt als Ganzer. Die Südtiroler verstehen das auf Anhieb. Sie sind von der weltgeschichtlichen Bedeutung ihrer Heimat ohnehin überzeugt.“ (7)

Ulrich Ladurner, ZEIT-Journalist in Hamburg, geht in seinen Erzählungen liebevoll mit seiner Heimat Südtirol um, er legt vorsichtig Zeit- und Raumkoordinaten über das Land und erreicht dadurch eine Genauigkeit und Schärfe, die das Land aufblättern ohne es nackt zu machen.

Lucy Hawking / Stephen Hawking, Zurück zum Urknall

andreas.markt-huter - 22.08.2012

„Seit es Menschen gibt, haben sie versucht, die erstaunlichen Dinge, die sie ringsum beobachten, zu verstehen, und sich gefragt: Was sind das für Dinge? Warum bewegen und verändern sie sich auf diese Weise? Waren sie schon immer da?“ (39)

In ihrem dritten und letzten Abenteuer müssen sich Annie und ihr Freund George mit einer Gruppe von Wissenschaftsgegner auseinander setzen, die nicht vor Gewalt zurückschrecken.

Martin Kolozs (Hg.), „Bildung ist ein Lebensprojekt“

h.schoenauer - 21.08.2012

Ein Philosoph mit Lehrstuhl und ein anderer Philosoph mit einem Verlag setzen sich eines Abends im Jahre 2009 in die damals noch Wagner’sche Buchhandlung in Innsbruck und diskutieren öffentlich ein paar Thesen nach dem Diktum: „Wissenschaft ist keine Geheimlehre. Wissenschaft beginnt damit, dass jemand eine These aufstellt und sie öffentlich diskutieren lässt.“ (37)

Die Rede ist von Konrad Paul Liessmann und Martin Kolozs, die in einem öffentlichen Gespräch das Projekt Bildung als Lebensprojekt vorstellen. Dabei fallen durchaus markante Sätze beiläufig, wie etwa dass in der Millionenshow alle Fragen und Antworten nichtssagend gleichwertig sind, oder dass im Netz surfen bedeutet, stets an der Oberfläche zu bleiben.

Henri Galeron, Der Jäger und sein Hund

andreas.markt-huter - 20.08.2012

„Hier ist was los, hier geht es rund – wer jagt wohl, Jäger oder Hund? Der Jäger fällt auf alle Viere, aufrecht jagen nur die Tiere.“

Jagd und Kinderbuch scheinen auf den ersten Blick nicht recht zusammen zu passen, zu brutal erscheint das Jägerhandwerk für kleine Kinderseelen. Bei Henri Galeron und Edmund Jacobi braucht sich aber niemand Sorgen um die gejagten Hasen zu machen. Außer einer leichten Erschöpfung von der Flucht, bleiben sämtliche Hasen unversehrt.

Maketa Groves, Rot und heiß auf einer silbernen Note

h.schoenauer - 19.08.2012

In North Beach San Francisco lebt seit Jahrzehnten eine literarische Künstlerschar, die sich vor allem den Life-Auftritten, dem Poetry Slam oder dem Langgedicht Marke Beatniks verschrieben hat.

Äußeres Zentrum ist die Buchhandlung Ferlinghetti, innerer Versammlungspunkt ein Künstlerhaus, in dem die Literatinnen zusammen wohnen und fallweise die Bewältigung des Alltags diskutieren.

Maggie Schneider, Opa Meume und ich

andreas.markt-huter - 17.08.2012

„Unsere Lebensalter sind die der Pflanze: wir gehen auf, wachsen, blühen, blühen ab und sterben“, schrieb einst der deutsche Philosoph und Dichter Johann Gottfried von Herder.

Maggie Schneider behandelt in ihrem Kinderbuch „Opa Meume und ich“ das Thema „Altern und Sterben“ mit einer fesselnden Leichtigkeit. Dabei lässt sie nichts aus. Weder Schmerz, Einsamkeit, Gebrechlichkeit noch das Sterben im Krankenhaus werden versteckt, sondern werden ganz bewusst als Teil der Stationen des menschlichen Vergehens gezeichnet.

Roberta Dapunt, Nauz

h.schoenauer - 16.08.2012

Manchmal schwirrt ein seltsamer Begriff wie eine Zauberformel aus einem versteckten Reich durch die Literatur und lässt dem Leser keine Ruh, bis nicht die Lösung gefunden ist.

Roberta Dapunt überschreibt ihren Gedicht-Band mit Bildern mit der Zauberformel „Nauz“. Und was wie ein Märchenwort aus einer verspielten Kindheit klingt, ist nichts anderes als das ladinische Wort für Futtertrog.

Charlotte Kerner, Jane Reloaded

andreas.markt-huter - 15.08.2012

„Hier und jetzt ist das Labor real und er ist tatsächlich lebendig, leibhaftig, nachgeboren, neu: Homo erectus reloaded.“ (10)

Die vierundzwanzigjährige Tanja Jane Klark ist die fünfte Generation einer Familie von Wissenschaftlerinnen mit dem Namen Jane. Seit Jane mit 15 Jahren ihre Großmutter III auf eine Grabungsexpedition in die Afar-Senke nach Äthiopien begleiten darf, ist sie von den frühen Menschen begeistert. Sie studierte Paläoanthropolgie und wählte als Spezialgebiet die Vorformen der menschlichen Sprache.

Rezension: Peter Teyml, Das Verschwinden des Berges

h.schoenauer - 14.08.2012

In der Literatur gibt es zwei unversehrte Gebiete, in denen selbst das elementar Gefährliche erträglich und schön sein kann: nämlich die Kindheit und die Berge.

Peter Teyml erzählt von den beiden Glücks-Revieren Kindheit und Berg, worin die Figuren in Echtzeit unauffällig glücklich und in der Retrospektive gelassen und zufrieden agieren.