Fabio Pusterla, Zur Verteidigung der Schule
Auch wenn der Alltag manchmal in seiner flachen Erscheinung das Hirn gerne in einem Flachbett ruhen lässt, gibt es erstaunlicherweise gerade im Schulsystem immer wieder Pädagoginnen und Pädagogen, die beim Betreten des Unterrichtsgebäudes die allgemeine Narkose beenden und sich Gedanken machen.
Ein solcher Gedankenjäger ist Fabio Pusterla, der sich in einer Figur als sinnierender Lehrer in kleinen Erzählungen Luft macht und dabei zu einer "Verteidigung der Schule" ansetzt. In 37 Geschichten brütet der Lehrer freie Gedanken über so genannte Selbstverständlichkeiten aus.
Es gibt Gedichte, die sperren sich in sich selbst ein, sobald sie einen Leser sehen, und es gibt solche, die springen beinahe den Leser an und machen ihn neugierig mit semantisch rätselhaften Umarmungen.
Was ein gelungener Staat sein will, braucht lebenslüsterne Bewohner, eine reale Verfassung und eine Literaturgeschichte. Alle drei lassen sich nicht am Reißbrett planen sondern nur mehr oder weniger aufwändig beschreiben.


Meistens denken wir an groß gemachte Helden und aufgepumpte Persönlichkeiten, wenn von verraten und verkauft die Rede ist.
Oft lässt sich das Gemüt eines Landstriches am besten dadurch beschreiben, dass man eine skurrile Person in Szene setzt, die sowohl Wahnsinn wie auch Alltagsweisheit in sich vereint.
