Christoph Simon, ein pony in nachbars park
Wenn er gut formuliert ist, kann der Neid durchaus in Selbstbewusstsein und Stolz übergehen und eine gute Tugend sein.
Christoph Simon dreht in seinen Gedichten immer wieder alle Wertmaßstäbe um und fegt die üblichen Größenangaben vom Tisch. So grast offensichtlich im Schlussgedicht in einem riesigen Park ein mickriges Pony, während das lyrische Ich stolz auf ein rasantes Rennpferd blickt, das allerdings in einem mickrigen Areal untergestellt werden muss, worin man auch Rinder mästen könnte.
In einer Gesellschaft, die voll auf Glätte abfährt, wirken bereits Haarrisse wie unüberwindliche Klüfte.
Für das Schul- und Berufsleben gibt es zwar jede Menge Ratgeber und pädagogische Nachschlagewerke, für diesen entscheidenden Zeitraum jedoch, wo Eltern zusammen mit den Kindern deren Berufswahl betreuen sollen, gibt es so gut wie nichts.
Oft lässt sich eine aus den Fugen geratene Gesellschaft nur mehr mit einem brutalen Thriller beschreiben, der jegliche Hemmschwelle des Erzählens abgelegt hat.
Einen Großteil unseres Lebens verbringen wir beim Suchen. Das können nun Schlüssel sein, die wir verlegt haben, der Sinn des Lebens, unsere Familie oder wir selbst. Am Ende besteht immer die Hoffnung, dass wir vielleicht mehr finden, als wir ursprünglich gesucht haben.
Der sogenannte Heimatroman funktioniert nur, wenn er als Karikatur erzählt wird, aber dann umso heftiger.

Anlässlich des 75. Geburtstages von Ali Mitgutsch, dem "Vater der Wimmelbücher" erscheinen verschiedene Sonderausgaben seiner Wimmelgeschichten. "Mein riesengroßes Wimmel-Suchbuch" hält, was es verspricht.