Philip Steele, Mesopotamien

„Zwei große Flüsse fließen durch den Nahen Osten Richtung Süden: Euphrat und Tigris. Das Land zwischen diesen Strömen wird oft als Wiege der Zivilisation bezeichnet. Hier entstanden ab etwa 3500 v. Chr. die ersten Städte, Staaten und Weltreiche.“ (6)

Über mehr als 7.500 Jahre erstreckt sich die Darstellung der Geschichte Mesopotamiens, von den Menschen der Halaf-Kultur, um ca. 7.000 vor unserer Zeitrechnung, über die Sumerischen Stadtstaaten, die großen Reiche der Assyrer und Babylonier, bis hin zu den Persern, Helenen, Parthern, Sassaniden und der Machtübernahme durch die Muslime.

Wer über Mesopotamien spricht, begibt sich an die Anfänge der Zivilisation. Hier wird die Schrift erfunden und entstehen komplexe Staatswesen, in denen Verwaltung, Wissenschaft, Kunst und Technik ein bis dahin unbekanntes Niveau erreichen.

Ausgehend von den Sumerischen Stadtstaaten und ihren archäologischen Zeugnissen setzt sich die Darstellung in den Kapiteln „Mächtige Herrscher“, „Geschichte der Schrift“, „Götter und Göttinnen“, „Stadtleben“, „Landleben“ sowie „Tod und Begräbnis“ mit den wichtigsten kulturellen Errungenschaften und Eigenheiten dieser frühen Epoche auseinander.

Anschließend wird der Aufstieg und Fall des akkadischen Reiches ebenso vorgestellt, wie ihre architektonischen Leistungen und ihre Kultur am Beispiel von „Musik, Sport und Spiel“ oder „Handwerk und Technik“.

Am Beispiel des babylonischen Reiches werden die Errungenschaften der „Wissenschaft und Bildung“ und die Dimensionen des internationalen Handels aufgezeigt. Im Kapitel „Reisen und Verkehr“ wird auf die Bedeutung der Erfindung des Rades und der Seefahrt für den Transport und Handel hingewiesen.

Bei den Assyrern stehen die Eroberungen, die Kriegsführung, die Kunst und Jagd im Mittelpunkt, daneben zeigen die Kapitel „Assyrerpaläste“ oder „Das Gilgamesh-Epos“ und „Assyrisches Wissen“ aber auch die wichtige kulturelle Bedeutung dieses Reiches zwischen den Strömen.

Die abschließenden Kapitel stellen das neue Babylon, die Herrschaft der Perser, der Hellenen, Parther, Sassaniden bis hin zur Ausbreitung des Islam in Mesopotamien vor. Interessant liest sich auch ein eigenes Kapitel zur Geschichte der Ausgrabungen in Mesopotamien.

Einen raschen Überblick über die wichtigsten Ereignisse, bietet eine Chronik vom Auftreten der ersten Bauern um 9.500 v. Chr. bis zum Irakkrieg im Jahr 2003. Eine alphabetische Lister berühmter Menschen, antiker Orte sowie ein Glossar der wichtigsten Begriffe und ein Register runden die gelungene Vorstellung der Geschichte und Kultur Mesopotamiens ab.

Neben knappen und leicht verständlichen und dennoch fundierten wissenschaftlichen Informationen beeindruckt die überaus empfehlenswerte Monographie durch ihr herausragendes Bild und Kartenmaterial; ein Sachbuch, das nicht nur junge Leserinnen und Leser zu begeistern vermag.

Philip Steele, Mesopotamien. Aus der Reihe memo, Bd. 81, Bildred. Neville Graham u.a., übers. v. Margot Wilhelmi / Karin Hofmann [Orig. Titel: Eywitness Ancient Iraq], ab 8 Jahren
München: Dorling Kindersley 2014, 72 Seiten, 10,30 €, ISBN 978-3-8310-2486-5

 

Weiterführender Link:
Dorling Kindersley: memo, Band 81 - Mesopotamien
Wikipedia: Philip Steele (engl.)

 

Andreas Markt-Huter, 07-10-2014

Bibliographie

AutorIn

Philip Steele

Buchtitel

Mesopotamien

Originaltitel

Eywitness Ancient Iraq

Erscheinungsort

München

Erscheinungsjahr

2014

Verlag

Dorling Kindersley

Reihe

memo, Bd. 81

Illustration

Neville Graham u.a.

Übersetzung

Margot Wilhelmi / Karin Hofmann

Seitenzahl

72

Preis in EUR

10,30

ISBN

978-3-8310-2486-5

Lesealter

Zielgruppe

Kurzbiographie AutorIn

Philip Steele wurde in Dorking / Surrey in England geboren und studierte Moderne Sprachen in Durham. Er schreibt vor allem Kindersachbücher zur Geschichte von Völkern und Kulturen.