john farndon, natur und technik„Naturwissenschaft ist der Schlüssel zum Verständnis der Welt. Forscher entwickeln Theorien und überprüfen sie mithilfe von Experimenten, um die unterschiedlichsten Fragen zu beantworten – etwa wie Organismen überleben oder warum Flugzeuge nicht vom Himmel fallen.“ (S. 9)

Die sogenannten MINT-Fächer – Mathematik, Informatik und Technik – stehen allgemein hoch im Kurs, zählen jedoch für viele Schülerinnen und Schülern zu den eher komplizierten Unterrichtsgegenständen. „Natur & Technik kein Problem“ bietet eine umfassende und fächerübergreifende Einführung in die Welt der Naturwissenschaft und Technik und versucht Grundlagen und Zusammenhänge anschaulich zu erklären und selbständiges Arbeiten zu fördern.

georg schmidt, die reiter der apokalypse„Wer vergangenes Geschehen rekonstruiert, darf die Möglichkeiten der Handelnden nicht überschätzen. Sie waren geprägt vom Zeitgeist ihrer Milieus, von der Bibel und den Vorgaben der Geschichte. Eine Erzählung des Dreißigjährigen Krieges kann sich deswegen nicht auf die Jahre zwischen 1618 und 1648 beschränken. Jeder historische Anfang besitzt Ursachen und jedes Ende Folgen.“ (23)

Mit dem berühmten Prager Fenstersturz im Frühjahr 1618 nimmt ein Krieg seinen Anfang, der dreißig Jahre andauern und die Bevölkerung des Heiligen Römischen Reiches um die Hälfte dezimieren sollte. Georg Schmidt erzählt die Geschichte dieser großen Katastrophe in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts neu und verknüpft dabei geschickt historische Deutung und zeitgenössische Urteile aus Tagebuchaufzeichnungen, Quellen und Predigten.

asja bonitz, myka und die versteckschule„Eikibufi … Viele sind schon dort gewesen, aber kaum jemand kennt den Namen dieses wunderlichen Waldes. Die Bäume wispern ihn einander manchmal zu, immer dann, wenn sie sich darüber unterhalten, dass es auf der ganzen Welt keinen schöneren Wald geben kann.“ (S. 3)

Die Tiere und Pflanzen des Waldes genießen ihre friedliche und schöne Umgebung und auch die Pilzolotte haben Eikibufi als ihre Heimat ausgewählt. Die Menschen verwechseln sie für gewöhnlich mit ganz normalen Pilzen, doch haben sie neben der Kappe und dem Körper noch außergewöhnliche Fäden, von denen ihnen die längeren als Hände und die kürzeren als Beine dienen, auf denen sie sich fortbewegen können.

ron kolm the unbearablesWie bei einer Band tritt das künstlerische Individuum zurück und verneigt sich vor dem Band-Namen: The Unbearables.

Die Unausstehlichen sind ein loser Zusammenschluss von New Yorker Avantgardekünstlern, die den Blick weit vorausgerichtet, das Auge tief eingedrückt und das Gehör in den Boden versenkt haben. So erinnern die Unbearables an verschiedene urbanisierte Tierarten, die den Lebenskampf zelebrieren und zu erstaunlicher Höhe emporschrauben.

helen bate, peter in gefahr„Ich heiße Peter und ich erzähle euch eine Geschichte, die mir genauso passiert ist. Ihr werdet erfahren, warum die Dinge in dieser kleinen Blechdose etwas ganz Besonderes sind. Ich war ein ganz normaler Junge und lebte mit meiner Mama, meinem Papa und Rosa, die bei uns wohnte und Mama half, in einer Stadt, die Budapest heißt.“ (S. 7)

„Peter in Gefahr“ erzählt die wahre Geschichte von Peter und seiner Familie, die während des Zweiten Weltkriegs in Budapest gelebt und sich nach dem Kriegseintritt Ungarns in einem Zimmer im Dachboden versteckt gehalten hat, um dem drohenden Abtransport in ein Konzentrationslager zu entgehen.

Franz schuh, fortunaOft hilft ein Piktogramm, damit man sich etwas Abstraktes vorstellen kann. Im Falle der Fortuna steht eine Frau mit dem Rücken zum Zuschauer an einer laternenpfahlähnlichen blauen Säule und ist mit dem rechten Träger des Badeanzugs an einen Strich aus Sommer angekettet.

Franz Schuh erzählt ähnlich wie das Cover auf seinem „Magazin des Glücks“, überschaubar, reduziert, weiträumig und logisch. Man liest die längste Zeit und merkt gar nicht, dass man schweres philosophisches Gelände bewältigt hat. Seine Gedankengänge führt er oft als Unterflurtrasse durch seine eigene Textlandschaft, die beschwingt wie ein Erlebnisroman über den Fährnissen des Erzählers angelegt sind.

s. j. kincaid, durch wut entflammt„Jemand hatte mich vergiftet. Das wusste ich schon nach dem ersten Schluck. Und das bedeutete: Es würde Tote geben. Ich sah mich im überfüllten Audienzsaal nach dem bedauernswerten Idioten um. Wer war hier so blöd, eine Diabolic vergiften zu wollen?“ (S. 14)

Nach dem Tod Kaiser Randevalds besteigt sein Sohn Tyrus von Domitrian den Thron und erklärt öffentlich sich mit der Diabolic Nemesis vermählen zu wollen. Zahlreiche Grandiloquay, die Senatoren der aristokratischen Familien der Helioniker, sehen die Machtübernahme von Tyrus als Angriff auf ihre Tradition und Kultur und planen den Sturz und die Ermordung des jungen Herrschers und seiner gefürchteten Diabolic.

johannes richard, die sortierte gesellschaft„Gerade innerhalb der Linken betrachten viele Identitätspolitik als ein Mittel, um Minderheiten zu schützen. Sie wird als Quelle des Selbstbewusstseins und als Ausgangspunkt von Politisierung und Selbstorganisation für ausgegrenzte Minderheiten dargestellt. Die in »Die sortierte Gesellschaft« versammelten Autoren sind skeptisch gegenüber dieser Auffassung.“ (S. 6)

Die Idee, für marginalisierte Gruppen Anerkennung und Respekt für ihr spezifisches Anderssein zu fordern, scheint auf den ersten Blick positiv und sympathisch zu sein, führt aber rasch zu einer Fragmentierung der Gesellschaft, in der sich lauter unterschiedliche „Identitäten“ gegenüberstehen, die eine Sonderbehandlung verlangen. Demgegenüber stellen die Autoren des Buches den Universalismus der Aufklärung mit Werten wie Vernunft, Freiheit und Demokratie gegenüber.

petra steckelmann, die nachtschwärmer„Als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war und der Mond hoch oben am Himmel den Schlaf der Menschen bewachte, strömten die Nachtschwärmer aus und nahmen ihre Arbeit auf. Sie eilten mit ihren Koffern von einem Haus zum anderen.“

Wenn es Nacht wird kommen die Nachtschwärmer, um unentdeckt von einem Haus zum anderen zu strömen und zwei Fahrscheine in die Hände der Schlafenden zu legen: einen Hinfahrschein und einen Rückfahrschein für das Land der Träume.

gerald pusch, schwarzer schneeWegen der schwarzen Milch des Paul Celan durfte das Wort „schwarz“ in der Literatur eine Zeitlang nur im Zusammenhang mit dem Holocaust verwendet werden. Ein paar Generationen später darf man jetzt wieder schwarzer Schnee sagen, wenn der Schnee schwarz ist.

Gerald Pusch erzählt von einem Mathematikstudenten in Linz, der während des Wintersemesters in ein schwarzes Loch fällt und nicht mehr herauskommt. Dabei beginnt der Roman wie eine österreichische Idylle, der Ich-Erzähler kommt nach ein paar Schaltvorgängen im Hirn aus dem nächtlichen Traummodus heraus und begibt sich zur Couch, wo sich eine nette Sitzmulde gebildet hat. Heute ist ein guter Tag, denn der Lieblingssender wird bis zu zwölf Stunden am Stück Schirennen übertragen.