Linda Gamlin, Evolution
„Charles Darwin (1809 – 1882) begründete mit seinem Werk Die Entstehung der Arten die Evolutionstheorie. Er hatte nicht als Erster die Idee, aber er verhalf dem Evolutionsgedanken zum Durchbruch und stützte ihn durch unzählige Belege.“ (S. 20)
Wurde in der Vergangenheit die Frage nach dem Ursprung der Welt durch die unterschiedlichsten Schöpfungsmythen beantwortet, in denen ein oder mehrere Götter als Schöpfer auftraten, so entstand mit der Entwicklung der Wissenschaften in der Neuzeit allmählich die Vorstellung von der Evolution des Lebens.
In vielen Kulturen finden sich unterschiedliche Anschauungen und Erzählung vom Ursprung der Welt. Die zahlreichen Mythen erzählen aber nicht nur vorher die Welt und das Leben kommen, sondern auch wohin sie sich bewegen. Während in der Bibel ein einziger Gott alles erschaffen hat, während auf den Osterinseln der Glaube vorherrschte, dass die ersten Menschen aus Vogeleiern geschlüpft seien.
Schon früh zerbrachen sich die Menschen den Kopf über Fossilien, also versteinerte Überreste ausgestorbener Lebewesen. Der Römer Plinius der Ältere glaubte, dass versteinerte Seeigel aus Schaumbällen stammen, die von Seeschlangen erzeugt worden sind. Die riesigen Schädel von Elefanten wurden von den Griechen als einäugige Riesen, Zyklopen, interpretiert. Dass die Fossilien von Meerestieren in Gebirgen gefunden werden konnte, wurde mit der Sintflut erklärt, die in der Bibel erwähnt wird.
Einer der ersten, der die Entstehung und Veränderung von Lebewesen durch Evolution zu erklären versucht hat, war der französische Biologe Jean-Baptiste de Lamarck. Für ihn standen alle Lebewesen in einer langen Verwandtschaftskette, die ihre erworbenen Veränderungen vererbt haben.
Die zahlreichen Fossilienfunde brachten die Vorstellung, dass Gott in seiner Güte das Aussterben von Tierarten nicht zulassen würde, in Bedrängnis. Durch die Entdeckungen in den Bergwerken entstand die Theorie von den geologischen Schichten und den Erdzeitaltern. Auch der Engländer Charles Darwin ging der Frage nach der Entstehung der Arten nach und kam zur Ansicht, dass die Veränderungen im Tierreich durch eine natürliche Auslese hervorgerufen werden.
Ausgehend von Darwins Theorie wurden nun Tiere und Pflanzen systematisch untersucht, zugeordnet und katalogisiert. Weiter Fragen wie nach dem Alter der Erde, der Züchtung von Tieren, der Variation und Vererbung, der Anpassung, wie neue Arten Entstehung u.a. wurde in Folge wissenschaftlich erforscht. In der Gegenwart spielen neue Erkenntnisse aus der Genforschung eine wichtige Rolle bei der Suche nach dem Ursprung des Lebens.
Das Kindersachbuch „Evolution“ bietet einen spannend aufbereiteten Überblick und Einblick in die Geschichte der Evolution, aber auch in ältere Vorstellungen von der Entstehung des Lebens. Die klare Struktur und kindergerechten Beiträge bereiten die komplexen Themenbereiche verständlich auf, die durch ein aussagekräftiges Bildmaterial veranschaulicht werden.
Ein überaus lesenswertes und informatives Kindersachbuch, das sowohl durch seinen klaren Aufbau als auch durch seine verständliche Sprache zu überzeugen weiß und nicht nur Kindern gerne weiterempfohlen werden kann.
Linda Gamlin, Evolution. Dinos, Gene, Artenvielfalt. Das Buch mit Poster! Aus d. Reihe: memo Wissen entdecken, Fotos: Andy Crawford / Neil Fletcher / Steve Gorton / Dave King / Harry Taylor, übers. v. Armin Kyrieleis / Frauke Bahle [Orig. Titel: Eyewitness Evolution], ab 8 Jahren
München: Dorling Kindersley Verlag 2018, 72 Seiten, 10,30 €, ISBN 978-3-8310-3546-5
Weiterführender Link:
Dorling Kindersley Verlag: Linda Gamlin, Evolution
Andreas Markt-Huter, 07-02-2019