„Der Wald war Luas Zuhause und seine Bewohner waren Luas Freunde. Denn Lua war eine Waldelfe. Sie sah eigentlich beinahe aus wie ein Mensch – allerdings mit zwei wesentlichen Unterschieden: Erstens wuchsen aus ihrem Rücken, zarte, fast durchsichtige Flügel. Und zweitens war Lua ziemlich klein. Sie war nur etwa so groß wie der Backenzahn eines Riesen. Also etwas größer als eine Maus, aber deutlich kleiner als ein Hase.“ (S. 9)
Lua kümmert sich um die Tiere im Wald und ist damit vollauf beschäftigt. So hilft sie dem halblinden Maulwurf, seine Wohnung zu finden, schlichtet einen Streit zwischen zwei Eichhörnchen, repariert mit einer Biberfamilie deren Staudamm und rettet einen Hirschkäfer, der verzweifelt auf dem Rücken zappelt. Doch als sie dem Hilferuf eines Vogels in einer Waldhütte nachgeht, gerät sie selbst in arge Bedrängnis.
Zu ihrem Entsetzen muss die Waldelfe feststellen, dass sie in eine Falle geraten ist. Der hilferufende Vogel erweist sich als Zauber und plötzlich sieht sich Lua in der Hütte gefangen. Dahinter steckt die gemeine Fabelwesen-Händlerin Malicia, deren Geschäfte mit gefangenen Fabelwesen in letzter Zeit so schlecht gelaufen sind, dass sie gar nicht mehr weiß, wie sie ihre Miete bezahlen soll.
Voller Freude stellt Malicia fest, dass ihr etwas in die Falle gegangen ist, noch dazu eine richtige Elfe. Eilig bringt sie den Käfig mit der eingesperrten Lua in ihre Hexenhütte, um ihn in einer Ecke des Wohnzimmers aufzuhängen. Neugierig erkundigt sich die Hexe in einem Buch über Elfen über Silberelfen, in dem es heißt, dass diese eine besonders seltene Waldelfenart sei, die vor allem bei reichen Leuten begehrt sind. Nur das Zähmen und Abrichten von Silberelfen solle fast unmöglich sein.
Während die Hexe eine neue Falle aufstellt, versucht Lua verzweifelt aus ihrem Käfig zu entkommen. Überrascht bemerkt sie, dass sie gar nicht allein in der Wohnung ist. In einem anderen Käfig in ihrer Nähe entdeckt sie Fobu, der sich als „Erster Putzgnom im Dienste der großen Hexe Malicia Warzenbuckel“ (S. 24) vorstellt. Von diesem erfährt sie, dass die Hexe sie zu verkaufen plant.
Als Malicia die kleine Silberelfe zum Putzen abzurichten versucht, um bei Baroness von Silberfels einen möglichst hohen Preis zu erzielen, beschließt Lua, das Spiel mitzumachen und auf die richtige Gelegenheit zur Flucht zu warten. Doch läuft nicht alles nach Plan.
Christoph Minnameier erzählt die spannende Geschichte einer kleinen Elfe, die in die Fänge einer Hexe gerät und die durch ihren Mut und ihre Hilfsbereitschaft, die Dinge für alle wieder ins Lot bringt.
Ein überaus lesenswertes Kinderabenteuer mit einer spannenden Handlung, sympathischen Charakteren und überraschenden Wendungen. Die liebenswerten Illustrationen geben der Geschichte den passenden Hintergrund und machen das Kinderbuch zu einem fröhlichen gemeinsamen Lesevergnügen für Jung und Alt.
Christoph Minnameier, Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht. Ill. v. Daniel Napp, ab 6 Jahren
Weinheim: Beltz & Gelberg Verlag 2024, 126 Seiten, 15,95 €, ISBN 978-3-407-75930-6
Weiterführende Links:
Beltz & Gelberg Verlag: Christoph Minnameier, Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
Homepage: Christoph Minnameier
Wikipedia: Daniel Napp
Andreas Markt-Huter, 11-03-2025