pokos_skitourenbuch.jpgDramatisch schön ist aber auch das Vokabular, das Tourengehern zur Verfügung steht, wenn auf einen gelungenen Aufstieg ein geglückter Abschwung erfolgt ist.

In diesem Skitouren Handbuch geht es auch um das Ansinnen, mit der passenden Sprache jene gigantischen Selbstabenteur in den Mundgriff zu kriegen, mit der man am Montag von der Tour des Wochenendes erzählt und schon wieder die nächste plant.

Buch-CoverWie immer bei „ide“-Heften ist auch dieses Themenheft zum 200sten Geburtstag Adalbert Stifters in der Lage, den Deutschunterricht der aktuellen Saison zu verschönern und von der Interessenslage des Stoffes her upzudaten.

Darüber hinaus hat dieses Stifter-Heft auch die freche Eigenschaft, mehrere Generationen des Jahres 2005 in ihrer Stifter-Befindlichkeit zu beschreiben. Was wird vom Stifter-Jahr bleiben, wenn es aus ist?, heißt es süffisant in der Einbegleitung. Nach Ablauf des Stifter-Jahres kann man sagen: eine Menge!

stecher_fern.jpgDie ferne Geliebte, ferngesprochen, Fernziel, im fernen Chile, das nahe Ende ? diese Begriffskonstellationen ziehen quasi automatisch einen Aphorismus nach sich. Ein guter Aphorismus nämlich deutet auf etwas hin, ohne es direkt auszusprechen. So gesehen sind Nähe und Ferne, Annäherung und Entfernung die besten Anlasswörter für einen Aphorismus.

Was scheinbar lapidar klingt, ist beim zweiten Hinlesen gar nicht so blöd, scheinbar fixe Erkenntnisse flüchten in schlichte Behauptungen und so rutschen allmählich ganze philosophische Hanglagen ab.

Buch-CoverKalendergeschichten sind verlässlich, weil sie in prägnanter Form wieder kommen wie die Jahreszeiten, und sie sind aufregend wie die Monate, in denen sie geschehen.

Otto Licha hat quer über das ganze Jahr Geschichten ausfindig gemacht, in welchen sogenannte Zuagroaste einen Durchbruch oder Niederschlag in der neuen Umgebung erleben.

streng_wilde.jpgSchön eingefärbt in den Saisonfarben ist in Tirol tatsächlich ständig etwas los. Dabei gehen fast alle Bräuche auf das Treiben der Kirche im Jahreskreis zurück, die gottlosen heidnischen Sachen sind von der Kirche bravourös ausgerottet worden, und den Rest hat der Josephinismus besorgt.

Dennoch sind urigste Inszenierungen übrig geblieben und werden teils zur höheren Ehre Gottes, teils für den Tourismus und manchmal auch aus purer Gaudi aufgeführt. Blochziehen, Scheibenschlagen, Grasausläuten, Aperschnalzen, Landesprozession und Almabtrieb - die Bräuche sind immer gleich organisiert. Zu einem fixen Datum dürfen manche etwas vorführen, andere müssen zuschauen.

schaber_im_stein.jpgZu Beginn steht so etwas wie die Schöpfungsgeschichte der Alpen, sie sind tatsächlich steinalt und Zeit spielt bei ihnen keine Rolle. "Dein Jahrhundert ist meine Sekunde" (11) heißt es ehrfurchtsvoll bei Cees Nooteboom, der vor einer Felswand in die Knie geht.

Gletscher und Erdpyramiden haben gemeinsam, dass sie zwar wie ewig ausschauen, in Wirklichkeit aber höchst fragile und komplexe Gebilde sind. Für die Schicht von einem Zentimeter Eis braucht es übrigens 80 cm Neuschnee.

heisl_wohin.jpgHeinz D. Heisls Eisenbahngeschichten handeln meist von einem Ich, das zwischen Zürich und Innsbruck unterwegs ist. Aber dem Erzähler gehen schon manchmal auch die Garnituren durch, die dann in ihren Sitzfahrplänen von weit entfernten Städten berichten und das Herz quer durch Europa flitzen lassen.

Auf den ersten Blick sind die Schaffner so genannte Zugbegleiter, aber wenn sie reden, outen sie sich als geheime Kafka-Experten oder als Philosophen grotesker Erscheinungen. Und auch der Erzähler neigt zum Obskuren und geht sich zwischendurch selber auf dem Leim.

Was soll man über eine Schauspielerin, die man vor allem hört und sieht, schriftlich sagen? Krista Hauser legt ihre Biographie einer großen Schauspielerin wie einen Brunnen an, woraus das Theaterleben über mehrere große Themenbecken abfließt.

Im ersten Teil werden die TV-Kultserien vorgestellt, in welchen Ruth Drexel unsterblich geworden ist. Vor allem die schnaufende Mama vom Bullen von Tölz hat das Genre der Mutter eines überständigen Fettkindes zeitgenau getroffen.

Buch-CoverWas ist das eigentlich, das Glücksgefühl? Kann man es künstlich erzeugen? Hilft klonen, um es ständig parat zu haben? Braucht es vielleicht einen besonderen Dress, um in dieses Glück zu schlüpfen?

Anna arbeitet in einer Eventagentur und soll Erlebnisse und gute Stimmung für andere planen. Dabei ist sie selbst nicht erlebnisfrei und wird immer wieder in den Strudel jener Gefühle hineingezogen, die eigentlich anderen offeriert werden sollten.

Buch-CoverManchmal wird ein Kommissar dadurch ungewöhnlich, dass er einen Blick auf die Realität wirft. Walter Steinlechner ist ein so genannter aktiver Kommissar, ihm wird das Verbrechen nicht süffisant zugetragen, sondern er muss diesem von sich aus nachspüren. Noch dazu ist er in Wien Beamter zur internationalen Bekämpfung organisierten Verbrechens. Da heißt es, den Beamtenarsch täglich zweimal in die Höhe zu lüpfen, einmal international und einmal national.

Am Grenzfluss March finden zwei wie üblich verstörte Präsenzdiener des Bundesheers statt der Schlepper ertrunkene Flüchtlinge. Bald rennt die österreichische Aufklärungsmaschinerie auf vollen Touren, dabei fällt auf, dass ein Flüchtling auf völlig ungewöhnliche Weise umgekommen ist.