Aktuelle Buchtipps

 

M. Christina Butler, W-w-wer hat schon Angst im Dunkeln?

andreas.markt-huter - 28.06.2017

„Vor lauter Lachen und Spielen merken die Freunde gar nicht, wie der Tag vergeht, und plötzlich ist es stockdunkel. Schnell leiht sich Filippo von Tinchen eine Laterne und hopst durch den Wald zu seinem Teich.“

Der Frühling ist endlich wieder da und die fünf Freunde Filippo Frosch, Denni Dachs, Ibo Igel, Hansi Hase und Tinchen, die kleine Haselmaus springen vergnügt in der Wiese umher. Dabei vergessen sie ganz die Zeit und werden vom Abend überrascht. Mit Tinchens Laterne sucht Filippo den Weg zum Teich. Aber als er in Wasser springt, taucht plötzlich ein riesiges schwarzes Teichmonster aus dem Schilf auf, das mit weit ausgebreiteten Armen nach ihm greift.

Erika Kronabitter, La Laguna

h.schoenauer - 27.06.2017

Die Geschichte ist nicht nur ein Ablauf von Ereignissen, die hintereinander gelesen eine Story ergeben, Geschichte ist vor allem ein zerrissenes Gebilde, das sich nur schwer zu einer Collage zusammenkleben lässt.

Erika Kronabitter geht mit ihrem Roman der Frage nach, ob man Frieden mit der eigenen Geschichte schließen kann, wenn man ihr genug Zeit lässt. „Überblick erhält, wer Abstand gewinnt.“ (227)

Matthias Weinert, Dino Wheelies - Die versunkene Welt

andreas.markt-huter - 26.06.2017

„In diesem wunderlichen Tal in ferner Zukunft reicht häufig ein kleiner Anlass, um etwas ganz Großes in Gang zu setzen. Dass allerdings der Wunsch nach warmen Füßen in einen handfesten Kampf um die Weltherrschaft ausarten könnte …“ (11)

Im Jahr 2084 haben die letzten Menschen die Erde mit dem Raumschiff verlassen, um sich in entfernten Welten eine neue Heimat zu suchen. Aus den Abfällen und dem Schrott, den sie zurückgelassen haben, entwickelten sich im Laufe der Evolution neue Lebewesen: die Dino Wheelies, Dinosaurier auf Rädern. Die drei dicken Freunde Bo, Pukki und Tanka erleben spannende Abenteuer in Neo Pangea, einer aufregenden Welt der Zukunft.

Lilly Jäckl, estoy durmiendo - ich schlafe gerade

h.schoenauer - 25.06.2017

Einen Roman, der ständig explodiert, sich selbst erklärt, den Leser zum Mitarbeiten einlädt und überall auf der Welt synchron spielen kann, nennt man Metafiktion. Das ist immer als ein Kompliment aufzufassen, dass es sich um keinen Krimi handelt.

Lilly Jäckl legt wie in feinen Lokalen zuerst einmal das Besteck aus, ehe die Speisen aufgetragen werden. Der spanische Titel wird beinahe widerwillig übersetzt, „ich schlafe gerade“ ist nämlich der Hauptzustand einer beteiligten Person und eine Art Krankenhaus-Kinderbuch, das verloren gegangen ist und notdürftig in Ausrissen zusammengesetzt wird.

Arnulf Zitelmann, Widerrufen kann ich nicht

andreas.markt-huter - 23.06.2017

„Bei Luthers erstem Auftritt vor dem Wormser Reichstag soll der junge Kaiser spontan geäußert haben: »Der wird mich nie zum Ketzer machen!« Luther hatte keinen großen Eindruck hinterlassen, wirkte eher unsicher, linkisch.“ (7)

Anlässlich des 500. Jubiläums zum Thesenanschlag Martin Luthers sind zahlreiche Biographien zum Leben des deutschen Reformators für die unterschiedlichsten Altersgruppen erschienen. Vom bekannten Theologen und Philosophen Arnulf Zittelmann ist eine kompakte Lebensgeschichte Luthers in Taschenbuchform erschienen, die sich speziell an jugendliche Leserinnen und Leser richtet.

Elisabeth Malleier, Rabenmutterland

h.schoenauer - 22.06.2017

Das Konsequente an der Geschichte ist, dass sie als gigantischer DNA-Faden durch die Jahrhunderte zieht und nie aufhört. Alles, was in der sogenannten Gegenwart passiert, hat eine mehr oder weniger historio-genetische Verbindung zur Vergangenheit.

Elisabeth Malleier zeigt am Beispiel zweier alleinerziehender Mütter zur Optionszeit, wie die Sache weitergegangen ist. Und letztlich ist sie selbst Opfer und Produkt der Option.

Richard Platt Das große Wissens-Sammelsurium

andreas.markt-huter - 21.06.2017

„Schrauben und Nägel revolutionierten das Bauwesen: Mit ihnen ließen sich Bretter ohne kunstvoll zurechtgesägte Zapfen verbinden. Ihre Erfolgsgeschichte begann vor 9000 Jahren. (28)

Richard Platt und James Brown präsentieren auf überaus spannende und erhellende Weise ein Wissens-Sammelsurium zusammengestellt aus dreißig Sachthemen der unterschiedlichsten Bereiche aus Wissenschaft, Technik und Alltag.

Peter Paul Wiplinger, Tagtraumnotizen

h.schoenauer - 20.06.2017

Irgendwo zwischen Tag und Nacht, Leben und Tod, Vergangenheit und Zukunft sind die Tagträume zu Hause, die sich nicht greifen lassen, höchstens umrunden.

Peter Paul Wiplinger nennt seine Aufzeichnungen aus diesem täglich aufziehenden Schattenreich Tagtraumnotizen. Im ersten Anblick erinnern diese kompakten Prosazellen an schwere Keile, die in die Materie gerammt sind um entweder einen Baum zu fällen, eine Tür aufzuspreizen oder einen Stein zu sprengen. Die Texte sind nach innen spitz und nach außen stachelig gehalten, sie geben ihr Geheimnis nicht leichtfertig her, für die Lektüre braucht es einen langen Blick über die Zeilenränder hinaus und eine Ahnung von der Vergänglichkeit des ganzen Werkels, das sich Leben nennt.

Günther Jakobs, Flieg, Lela, flieg!

andreas.markt-huter - 19.06.2017

„Pino klettert gerade einen Buchenstamm hoch auf der Suche nach Vorrat. Da entdeckt er einen dunklen Schatten über sich. Eine Schwalbe! Sie hängt zwischen den Ästen! Aber warum fliegt sie nicht weg? Hat sie sich verfangen?“

Pino, das kleine Eichhörnchen bereitet sich gerade für den Winter vor und sucht nach Haselnüssen, Bucheckern und Tannenzapfen, um sich einen Vorrat für die kalte Jahreszeit anzulegen, als er auf Lela, die junge Schwalbe trifft. Sie hat sich den Flügel verletzt und kann nicht mit den anderen Schwalben die Reise in den Süden antreten. Ein Glück, dass sie in Pino einen richtig guten Freund findet.

Norbert Loacker, Was Massen mögen

h.schoenauer - 18.06.2017

Ziel der Masse ist es, irgendwohin zu rennen, ohne zu wissen warum. Einmal in Bewegung, ist der Masse jedes Ziel recht. Aber was löst diesen Massenauflauf aus?

Norbert Loacker zeigt am Beispiel von Disneyland, welche Träume und Erlebnisrituale angesprochen werden, wenn sich plötzlich so etwas wie eine neue Welt auftut. Mittlerweile auf mehreren Kontinenten vertreten, spielt sich in diesen Freizeitparks etwas Postcineastisches ab, das einerseits das Abarbeiten filmischer Gefühle ermöglicht und andererseits neue Filme erlebnistechnisch vorbereitet.