Kat Kaufmann, Superposition
Wer eine Superposition einnimmt, hat es sportlich, gesellschaftlich oder sexuell geschafft. Der Begriff zieht durchaus den Neid an und wird zum Selbstschutz der Helden deshalb oft ironisch verwendet. Jemand mit der Arschkarte in der Hand kann also durchaus verkünden, dass er eine Superposition habe.
Heldin dieses zeit-geistigen Romans von Kat Kaufmann ist die 26-jährige Jazz-Pianistin Izy, deren Wurzeln in Russland und in der Ukraine liegen, und die sich im dynamisch-wuseligen Berlin der Gegenwart einzunisten versucht. So sind denn auch Abklärung der Herkunft und das heimisch Werden in der Kunst die Grundvoraussetzungen, um sich in den gekrümmten Koordinaten Berlins zurechtzufinden. Die Hauptforderung heißt dann auch Migrationsvordergrund statt -hintergrund.