Aktuelle Buchtipps

 

Sofi Oksanen, Als die Tauben verschwanden

andreas.markt-huter - 14.01.2015

„Rosalies Gesicht war in Falten gelegt, die Falten röteten sich, ihre weißen Ränder zerfielen, der Ekel wurde sichtbar, obwohl es nicht zu Rosalies Wesen passte, solche Gefühle zu zeigen, sie war ein lachlustiges Mädchen, aber nein, der Ekel war stärker, er war unüberwindlich.“

Der Roman „Als die Tauben verschwanden“ beschreibt den fortlaufenden Werdegang zweier junger estnischer Männer und ihren Frauen in der Zeit der sowjetischen und deutschen Besatzung im vergangenen Jahrhundert bis herauf in das Jahr 1965, der eine ein Kämpfer, der andere ein sich jeder Macht anbiedernder Opportunist - Verrat und Hintertücke im Kampf mit Loyalität und Liebe.

Steve Bynghall, Disney Planes 2

andreas.markt-huter - 13.01.2015

„Der Champion-Rennflieger Dusty Crophopper ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt. In seinem Hangar stapeln sich die Sieges-Trophäen, er hat Fans auf der ganzen Welt. Doch jetzt stehen Dusty turbulente Zeiten bevor.“ (6)

Der ehemalige Agrarflieger Dusty ist mittlerweile zum Renn-Champion geworden, nachdem er die „Wings-Around-the-Globe“-Rallye gewonnen hat. Nach einem Getriebeausfall kommt es zu einem Unfall, bei dem er gegen eine Tankstelle kracht und einen Brand verursacht. Als Feuerwehrwagen „Mayday“ seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen ist, droht Dustys Flughafen in Propwash Junction das Aus.

Horst Leps, Lehrstücke im Politikunterricht

andreas.markt-huter - 12.01.2015

„Es ist die Absicht dieses Buches, Lehrerinnen und Lehrern mit der Lehrkunstdidaktik im Politikunterricht so weit bekannt zu machen, dass sie die vorgestellten Lehrstücke selbst ausprobieren und variieren können. Vielleicht gelingt es auch, zu neuen Lehrstücken anzuregen.“ (9)

Horst Leps zeigt auf, wie mit Hilfe der Lehrkunstdidaktik Schülerinnen und Schülern so schwierige Fragen, wie z.B. die Bedeutung der Demokratie für das Zusammenleben der Menschen, vermittelt werden können. Dabei setzen sich Schülerinnen und Schüler selbst aktiv mit dem Thema auseinander und lernen die grundsätzlichen Schwierigkeiten beim Bau eines funktionierenden Staates kennen.

Robin Jarvis, Dancing Jax – Zwischenspiel

andreas.markt-huter - 10.01.2015

„Ich rate euch dringend, das Land zu verlassen! Verschwindet von da. Ihr könnt nichts mehr ausrichten. Großbritannien ist am Ende. Aber ihr könnt noch immer dabei helfen, es daran zu hindern, auch den Rest der Welt zu verpesten.“ (5f)

„Dancing Jax“ hat mittlerweile ganz Großbritannien in seinen Bann gezogen. Die Menschen empfinden die mittelalterliche Fantasiewelt der Dancing Jax als realer als ihr wirkliches Leben, das ihnen grau und langweilig erscheint. Austerly Fellows, der sich als „Ismus“ und „Heiliger Magus“ feiern lässt, verfolgt einen perfiden Plan, bei dem ihm all jene im Weg stehen, die gegen die hypnotische Wirkung seine Buches „Dancing Jax“ immun sind.

Ulrich Ladurner, Lampedusa

h.schoenauer - 09.01.2015

Eine Insel fordert die jeweilige Bevölkerung permanent heraus, denn obwohl man eine Insel theoretisch in Ruhe lassen könnte, wetzen sich an ihr immer Mythologien, Paradiesvorstellungen, militärische Überlegungen und touristische Übergriffe ab.

Ulrich Ladurner widmet in seinem Essay seine Aufmerksamkeit der Insel Lampedusa, zwischen Sizilien und Libyen gelegen ist dieses Eiland als sogenannte „Flüchtlingsinsel“ in aller Munde. „Was hier vor sich geht, sind keine Landungen sondern geordnete Rettungsmaßnahmen“, versucht eine Inselpolitikerin den Aufruhr in Bahnen zu lenken. (125)

Chew Chia Shao Wei, Der Fels und der Vogel

andreas.markt-huter - 08.01.2015

„Irgendwie umgab den Felsblock etwa Trauriges. Er war so alt wie er aussah und lag verwittert und einsam auf dem Sand. Gemächlich ließ er seinen Gedanken ihren Lauf, während er den Wellen lauschte.“

Gelassen lässt es der Fels über sich ergehen, wie das Meer unentwegt kleine Teilchen von ihm mit sich nimmt, wohl wissend, dass er eines Tages, in weiter Ferne als kleines Sandkörnchen enden wird. Doch eines Tages geschieht etwas Außergewöhnliches. Ein Vogel flattert um den Felsblock und landet schließlich auf ihm.

Dieter Wrobel, Individualisiertes Lesen

andreas.markt-huter - 07.01.2015

Seit der PISA-Studie ist das Lesen in der Schule und die Diskussionen um die Lesefähigkeit und die literarischen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in das Blickfeld des öffentlichen Interesses gerückt und damit das Lesen als interdisziplinären Forschungsgegenstand etabliert.

Lesen im Schulunterricht unterscheidet sich in wesentlichen Punkten vom privaten Lesen zu Hause, was für die Leseerziehung in Schule berücksichtigt werden muss. Der seinem Wesen nach intime Vorgang des Lesens, wird in der Schule von verschiedenen äußeren Faktoren beeinflusst. Hier sehen und erleben sich Schüler nicht nur als Leser sondern auch als Schüler, an die von Seiten der Schule bestimmte Anforderungen, Erwartungen und Rollenvorgaben gestellt werden.

Nannah Rogge, Keine Zeit für Katastrophen

andreas.markt-huter - 05.01.2015

„Ach, Paulchen, glaubst du überhaupt, dass du bei diesem Menschen überleben wirst? Dein armer Vater! Er wurde so korrekt erzogen und dieser Jüngste, die Flotte-Bienen-Lümmel, wurde gelassen wie er ist. Eine Katastrophe!“ (19)

Paul wohnt nach dem Tod seiner Eltern bei seiner überaus agilen Oma Lilly. Als diese, auf der Flucht vor einem Gewitter, unglücklich stürzt und sich dabei einen Oberschenkelhalsbruch zuzieht, muss Paul zu seinem Onkel Mark ziehen, den Oma Lilly für einen Windhund, Abenteurer und weltenbummlerischen Versager hält. Paul ist von der Idee aber begeistert, weil er seinen Onkel, der die gleiche Augenfarbe hat wie er, heimlich bewundert.

Andrej Kurkow, Ukrainisches Tagebuch

h.schoenauer - 02.01.2015

In manchen Gesellschaften werden die Geschichtsbücher ständig gefälscht und umgeschrieben, so dass das einzig Verlässliche das Fiktionale ist, das die Schriftsteller als Zeitgenossen zu einem Sachverhalt entwickeln.

Andrej Kurkow hat die diversen Geschichtsumschreibungen der Sowjetunion und der Nachfolgestaaten von Klein auf gelernt und schon früh festgestellt, dass letztlich nur die Tagebücher als verlässliche, deklariert subjektive Quellen taugen.

Astrid Lindgren, Tomte Tummetott

andreas.markt-huter - 30.12.2014

„Tomte Tummetott ist wach. Er wohnt in einem Winkel auf dem Heuboden, und nur des Nachts, wenn die Menschen schlafen, kommt er hervor. Alt ist Tummetott, uralt. Viele Hundert Winter hat er erlebt.“

Es ist Winter und bitter kalt. Leise und heimlich bewacht Tummetott die Menschen und Tiere auf dem Bauernhof, damit ihnen nichts geschieht. Am Morgen lassen sich die Fußspuren des kleinen Wichtels im Schnee entdecken. Doch niemand konnte ihn je zu Gesicht bekommen.