Sofi Oksanen, Als die Tauben verschwanden
„Rosalies Gesicht war in Falten gelegt, die Falten röteten sich, ihre weißen Ränder zerfielen, der Ekel wurde sichtbar, obwohl es nicht zu Rosalies Wesen passte, solche Gefühle zu zeigen, sie war ein lachlustiges Mädchen, aber nein, der Ekel war stärker, er war unüberwindlich.“
Der Roman „Als die Tauben verschwanden“ beschreibt den fortlaufenden Werdegang zweier junger estnischer Männer und ihren Frauen in der Zeit der sowjetischen und deutschen Besatzung im vergangenen Jahrhundert bis herauf in das Jahr 1965, der eine ein Kämpfer, der andere ein sich jeder Macht anbiedernder Opportunist - Verrat und Hintertücke im Kampf mit Loyalität und Liebe.