Buch-CoverIm Alltag wird die Fügung „nicht zu glauben“ meist mit Kopfschütteln oder Seufzen unterlegt, eine Geschichte ist meist dann so richtig gut, wenn sie fast nicht zu glauben ist. Die unglaublichste Geschichte überhaupt ist freilich die Geschichte rund ums Glauben selber, sie ist tatsächlich kaum zu „derpacken“, wie man so im Volksmund sagt.

H.W. Valerian hat nichts anderes im Sinn, als mit den Mitteln der katholischen Glaubenslehre diese zu hinterfragen und ins Leere laufen zu lassen. – Ein wunderbares, intellektuell anregendes und sagenhaft spannendes Unterfangen!

Buch-Cover„In der Literatur geht niemand verloren.“ - An diese beruhigende Wahrheit muss man denken, wenn man sich Podium-Porträts zu Gemüte führt.

In den kleinen Lebensbeschreibungen sind die wichtigsten Stationen der Dichter entschlüsselt, markante Zitate, eine kundige Einbegleitung und die Bibliographie der Porträtierten schaffen es tatsächlich jeweils auf 64 Seiten, dass man als Leser einen profunden Eindruck des präsentierten Autors erhält.

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Was tun, wenn jemand durch den Zahn der Zeit erwachsen geworden ist und sich nicht mehr getraut, Bilderbücher zu lesen? – Für diese Leserschaft liefert Christian Futscher idealen Lese- und Schaustoff.

Dr. Vogel ist beim ersten Anblick ein Bilderbuch. Die Kleckse ufern zu Kontinenten aus, manchmal erkennt man sogar Amerika, manchmal nur ein Stück Abfall, aber dann ist wieder ganz deutlich das so genannte kleine Arschloch zu sehen, der Autor weist mit einem beschrifteten Pfeil punktgenau darauf hin.

Buch-CoverPantelleria ist eine italienische Insel und liegt genau 83 Kilometer von Sizilien und 84 Kilometer von Tunesien entfernt im Mittelmeer.

Zu sehen gibt es vor allem einen vulkanischen Binnensee namens „Spiegel der Venus“, ein Kastell, verstreute Grabmäler, so genannte Sesi und Meeresgrotten. Das weiß beispielsweise unsereins, wenn er im Wikipedia nachschlägt. Was aber wissen die Katzen von Pantelleria?

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Wollte man in der Kürze eines SMS-Dreizeilers das Wesen Österreichs beschreiben, so würde man wahrscheinlich die Wörter „rosa“, „süß“ und „Punschkrapfen“ verwenden.

Die präziseste Darstellung in der österreichischen Literatur stammt aus dem Romanfragment Katzenmusik von Gerhard Fritsch:

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Wasser und Wind sind kaum beschreibbare Urelemente, wenn sie auf die Haut treffen. Wasser und Wind können Geschichten begleiten, aber um diese Elemente halbwegs zu fassen, kann nur die Gedichtform helfen.

Marie-Thérèse Kerschbaumer nimmt das stärkste sprachliche Werkzeug zur Hand, um die Gewalten in Zeilen zu zähmen. Der Ton ist oft imposant, elegisch, euphorisch angehoben. Manches mal nehmen die Anrufungen kein Ende und dauern so lange, bis etwa der Wassertropfen von seiner Quelle am Ziel seiner Verdunstung angelangt ist.

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Was immer dieses Drei auch bedeutet, es ist immer richtig. Beispielsweise ist es der letzte Teil einer Trilogie, die umgekehrt erzählt wird. „Tres“, „Dos“, „Uno“ ist also eine Abfolge, wie man im Film mit der Pistole in der Hand herunterzählt, bis es knackt oder der Delinquent ein Geständnis ablegt.

In der Insider-Sprache des Films ist Drei immer eine Hommage an die drei Farben blau, weiß, rot von Krzysztof Kieslowski. Und Eduardo del Llano ist ein Filmemacher, Filmefreak und Filmerzähler.

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„Ich lese. Das ist wie eine Krankheit. Ich lese alles, was mir in die Hände, vor die Augen kommt: Zeitungen, Schulbücher, Plakate, auf der Straße gefundene Zettel, Kochrezepte, Kinderbücher. Alles, was gedruckt ist. Ich bin vier Jahre alt. Der Krieg hat gerade angefangen.“ (7)

Manche Bücher fahren gleich mit dem ersten Absatz ins Herz der Leser, da wird nicht lange gefackelt. Agota Kristofs Hommage an ein durchgelesenes Leben fängt mit so einer Kampfansage an die Dummheit und Trägheit an, Lesen ist wie eine Krankheit, die zur heftigen Gesundheit führt!

Buch-CoverDie wahren Geschichten krabbeln heimlich und geduckt durch die glatt polierte Gesellschaft wie die sprichwörtlichen Kakerlaken durch die Küche.

Wer am Rande der Gesellschaft steht, muss deshalb nicht gescheitert sein, lautet so eine Erkenntnis des literarischen „Arme-Leute-Anwaltes“ Elias Schneitter. In seinen jüngsten Erzählungen geht es folglich um Helden, die sich verrückt geduldig mit den Ungereimtheiten des Lebensstroms auseinandersetzen müssen.

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Oft ist es eine einzige Gesichtsikone, die die Erinnerung an wunderbare Literatur auslöst. Wer kennt nicht das hohle Tuberkulosegesicht Franz Kafkas, das einen sofort in den Augen das undurchdringliche Schloss suchen lässt? Und wer sucht nicht im aufgequollenen Gesicht Adalbert Stifters nach dem Schnitt der Rasierklinge, mit dem der ewige Nachsommer beendet worden ist?

Der Berner Autor E. Y. Meyer nimmt die Erinnerung an das „literarisch heftige Gesicht“ zum Anlass, um in einer kunstvoll komponierten Erinnerungsgeschichte des fünfzigsten Todestages Robert Walsers zu gedenken.