renate habinger_ich brauche ein buch„»Mir reichts!«, sagt Rotto laut, obwohl er ganz allein ist. »Ich möchte jetzt endlich etwas in meiner Lieblingsfarbe stricken!« Aber in welchem Muster und was soll daraus werden? Sanft streicht er über die Knäuel in Kornblumenblau und Himmelblau, in Indigo und Ultramarin. Ein bisschen wunderbar muss es werden, das weiß Rotto ganz genau.“

Rotto liebt es zu stricken, ganz besonders mit Wolle in seiner Lieblingsfarbe Blau. Er will endlich etwas anderes als ständig nur Socken stricken und macht sich auf den Weg in die Baumbücherei, um nach neuen Strickideen zu suchen.

tobias steinfeld, scheiße bauen„Heute ist der erste Tag vom Schnupperpraktikum. Blöderweise habe ich es verrafft, mich um einen Platz zu kümmern, also bekam ich einen zugewiesen. Während meine Mitschüler Kanzlei-, Praxis-, Agentur- oder Sparkassenluft schnuppern, muss ich in die Förderschule nach Röhrbach. Das ist am anderen Ende der Stadt.“

Nicht nur, dass Paul ständig unentschuldigt zu spät kommt, er auch noch faul und stolz darauf. Seine Faulheit trägt auch Schuld daran, dass er es verabsäumt hat, sich wie alle anderen Mitschüler um einen gewünschten Platz für ein Schnupperpraktikum zu bemühen und stattdessen für drei Wochen als Praktikant einer Förderschule zugewiesen worden ist.

enne koens, ich bin vincent„Auf meiner Flucht hierher bin ich über Äste gestolpert und in Kuhlen gefallen. Meine Sachen sind durchnässt von dem Laub und den Farnblättern, die gegen mich schlugen, meine Hände sind völlig zerschrammt. Ich bin allein, und wenn ich ehrlich bin: Ich habe Angst.“ (S. 6)

Der elfjährige Vincent fühlt sich als Außenseiter, der schon seit längerer Zeit intensiv von Mitschülern seiner Klasse gemobbt wird. Auf einer viertägigen Klassenfahrt in den Wald in den belgischen Ardennen kommt es schließlich zum Eklat.

erwin moser, billi die baummaus„Billi, die Wandermaus, ist immer unterwegs. Sie sucht ein neues Zuhause. »Ja, hier gefällt es mir!«, denkt Billi und setzt sich ans Ufer des Teiches. »Die Landschaft hier ist schön!«“ (S. 8)

Die jungen Leserinnen und Leser begleiten die kleine Baummaus Billi auf ihren Streifzügen durch die vier Jahreszeiten und erleben mit ihr, zahlreiche unterhaltsame Ereignisse, fröhliche Begegnungen und spannende Abenteuer.

Trenton stewart, secret keepers„Ruben saß auf dem Boden der kleinen Felskammer unter dem Meer und wurde sich langsam der Tragweite seiner soeben gefällten Entscheidung bewusst. Er hatte zwar noch keine Ahnung, wie er an die Uhr des Schattens gelangen sollte. Aber er war absolut sicher, dass er es versuchen musste.“ (S. 7)

Der elfjährige Ruben Pedley ist durch Zufall in den Besitz einer merkwürdigen Uhr gelangt, die aus einem unbekannten Material gefertigt worden ist und nur einen Zeiger hat. Bald schon entdeckt er die unglaubliche Fähigkeit der mysteriösen Uhr: wer sie aufzieht, den Zeiger auf zwölf Uhr gestellt hat und den Schlüssel der Uhr zieht, kann sich für 15 Minuten unsichtbar machen.

shaun tan, zikade„Zikade arbeitet in Hochhaus. Dateneingabe. Siebzehn Jahre. Kein Tag krank. Kein Fehler. Tack Tack Tack! Siebzehn Jahre. Nicht befördert. Personalabteilung sagt, Zikade kein Mensch. Braucht kein Geld. Tack Tack Tack!“

Zikade sitzt an einem Schreibtisch, der durch labyrinthische Trennwände von den anderen, leeren Büroplätzen abgetrennt ist. Sein karger Arbeitsplatz besteht aus einem Computer, einem Aktenschrank, einer Uhr und einem Stapel Akten.

 claire legrand, königsfluch„Simon setzte sich mit einem Ruck auf, tränenerstickt schaute er auf seine Hände. Sie waren leer. Das Einzige, was von der Prinzessin geblieben war, war ein Fetzen der Decke, an dessen Rändern die kalte Flamme der Zeit geleckt hatte. Und plötzlich begriff er, was passiert war. Er begriff das Ausmaß seines Versagens. Aber vielleicht bestand ja noch Hoffnung.“ (S. 8)

Eine Prophezeiung besagt, dass einst die Blutkönigin die Welt von Avitas zerstören wird, während die Sonnenkönigin die Welt retten kann. Tausend Jahre voneinander entfernt, verbindet die Sonnenkönigin Rielle und die Auftragskillerin Eliana mehr als sie zunächst ahnen können.

mary stewart, der verhexte besen„Selbst ihr Name war unscheinbar. Mary Smith. Nichts war deprimierender, als unscheinbar zu sein, zehn Jahre alt zu sein, an einem grauen Herbsttag einsam aus dem Fenster eines Schlafzimmers zu schauen und Mary Smith zu heißen.“ (S. 7)

Mary Eltern reißen in den Sommerferien für einen Monat nach Amerika. Während ihre älteren Geschwister ihre Ferien in Yorkshire auf einem Bauernhof verbringen durften, musste Mary sich mit einem Aufenthalt in einem stillen, alten Haus bei ihrer alten und stocktauben Tante Charlotte in Shropshire begnügen. Sie ahnt nicht, dass ihr die aufregendsten Ferien ihres Lebens bevorstehen.

sergio bambaren, der delfin„Irgendwo im unendlich großen Meer liegt ein kleines Meer, das von Korallenfelsen umgeben ist. Dort lebt seit einiger Zeit glücklich und zufrieden ein kleiner Schwarm Delfine.“

In einer Delfinfamilie lebt neben Mama, Papa, dem großen Elia und der kleinen Fia auch noch der verträumte Daniel, der seit kurzem oft verträumt und allein in der kleinen Bucht hin und her schwimmt. Dabei versucht er einen Blick hinter die Felsen auf das große Meer zu werfen.

frida nilsson, sasja„»Wie ist das, wenn man Tod ist?«, fragte ich. Semilla schluckte mit ihrem trockenen Mund. »Im Reich des Todes …«, sagte sie, »ist es wie hier, nur anders.« Ich setzte mich auf. Ich weiß nicht, warum ich gefragt hatte. Ich hatte nicht einmal geahnt, dass sie etwas über das Reich des Todes wusste.“ (S. 16)

Als Sasja von seiner Mutter erfährt, dass sie an Krebs erkrankt ist und nicht mehr lange leben wird, ist er überwältig vor Schmerz und nennt seine Mutter nur mehr Semilla. Sie erzählt Sasja vom Tod und dem Leben danach. Als seine Mutter schließlich stirbt, beschließt er, dem Schiff des Todes in das Reich jenseits des Meeres zu folgen, um seine Mutter wieder zurück zu holen.