Mich Vraa, Die Hoffnung
Das klassische Sklaventhema gilt in Philosophie, Literatur und Politik seit dem amerikanischen Bürgerkrieg als abgehakt. Wenn man dann freilich hinter die glatte Fläche der Smartphones blickt, sieht man hinter den Apps die Sklaven der Gegenwart, wie sie die seltenen Erden schürfen, während wir damit belanglose Nachrichten herumsenden.
Mich Vraa widmet sich in seinem Roman „Die Hoffnung“ jener Bruchlinie, an der die Sklavenhalterei zuerst von Eliten in der Hauptstadt abgeschafft wird, während es draußen in den Kolonien noch ein paar Generationen braucht, bis sich diese Gesetze durchsetzen. Dänemark gilt in unseren Kreisen als das Musterland von Pädagogik und Inklusion, dennoch ist es über die Karibik und die Handelsgesellschaften stark in den Sklavenhandel verstrickt.