Katja Brandis, Der Fuchs von Aramir
„»Was passiert, wenn ich das nicht schaffe?« »Im Hafen liegt gerade eine Galeere aus Aelius, sie muss nach einem Gefecht repariert werden«, sagte Fürst Jolon gut gelaunt. »Ich habe gehört, dass der Kapitän gerade Ruderer anheuert … oder kauft. Einen kräftigen Burschen wie Euch können die bestimmt gebrauchen.« Üblicherweise erkenne ich einen Witz, wenn ich ihn höre. Das hier war keiner. Eigentlich war Sklaverei in unserem Stadtstaat und in den meisten umliegenden Ländern längst abgeschafft.“ (S. 14)
Devan KeNorall arbeitet als Fuchs und steht im Ruf, scheinbar aussichtslose Aufträge erfüllen zu können. Nach dem Scheitern einer misslungenen Waffenbergung vom Meeresgrund verlangt sein Auftraggeber Jolon SiMano den Wert der Ladung bis zum nächsten Tag zu begleichen. Sollte ihm dies nicht gelingen, droht das mächtige Mitglied des Herrscherclans der Stadt Aramir Devan als Sklave auf eine Galeere zu verkaufen.
„Ada dachte kurz nach. Ein Roboter durfte sich also selbst beschützen, wenn er dadurch keine Menschen verletzte. Gut. Und er musste immer auf die Menschen hören, es sei denn, sie befahlen ihm andere Menschen zu verletzen. Auch gut. Mein Roboter, dachte Ada, legte das E-Book auf ihren Schoß und lächelte in sich hinein.“ (S. 9)
„»Dieser Aristoteles«, sagt Matilda, »war ein großer Gelehrter. Er hat alles Mögliche erforscht, die Dinge, die Natur und die ganze Welt.« Kokosnuss holte den Laserphaser aus der Schublade und sagt: »Wir könnten ihn besuchen!« »Eine Zeitreise ins antike Griechenland!«, sagt Matilda begeistert.“ (S. 8)
„Damals ahnte der König noch nicht, dass seine größte Liebe sein Untergang sein würde – auch nicht, dass beides in Gestalt eines kleinen hilflosen Menschenkindes in Erscheinung treten würde. Wie ein Häufchen Elend lag sie verlassen in all der Verwüstung da, die einzige Sterbliche im Umkreis von 100 Meilen, die noch lebte.“ (S. 7)
„Dann stutzte sie plötzlich und beugte sich über das Gerät, um ein Detail genauer betrachten können. »Guckt mal hier oben. Da steht etwas!« »Echt? Was denn?« Lucy schob sich neben sie. An einer der metallenen Streben, die die Sanduhr einfassten, war zwischen einigen Verzierungen in einer altmodischen geschwungenen Schriftart etwas ausgestanzt. »Was wünscht ihr euch?«, entzifferte sie laut.“ (S. 36)
„White fasste sich an die Nase und rieb sie. Dann sah er sie eindringlich an. Plötzlich wirkte er wie ein Raubtier, das sie belauerte. Ein mulmiges Gefühl machte sich in Kat breit und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. »Ihr Geist befindet sich nicht mehr ihn Ihrem Körper.« »Was?«, kreischte Kat auf. »Sind sie …?« »Ihr alter Körper wurde vernichtet, nachdem …« Kat ließ ihn nicht aussprechen. »Bullshit!«“ (S. 14)
„An Sepia. Wenn du diesen Brief liest, bedeutet das, dass du bald zwölf Jahre alt bist und es dir erlaubt ist, das Graue Haus zu verlassen. Aus diesem Grund möchte ich dich einladen, das überaus edle und ehrbare Handwerk der Buchdruckerei zu erlernen. Die Druckerei Silbersilbe freut sich, dich als ihren neuen Lehrling willkommen zu heißen.“ (S. 9)
„Wenn du es vorher noch nie erlebt hattest, dann erlebtest du es jetzt. Ich glaube, es hat dich erschreckt oder verängstigt, denn während dein Blick immer noch auf Mawat gerichtet war, wichst du einen Schritt zurück und legtest eine Hand auf die Wand, als müsstest du dich abstützen. Dann drehtest du den Kopf und starrtest deine Finger an, schließlich deine Füße, als spürtest du das schwache knirschende Vibrieren in den gelblichen Steinmauern. Konntest du mich hören, Eolo? Kannst du mich jetzt hören? Ich spreche zu dir.“ (S. 27 f)
„Amani war zwölf Jahre alt und lebte ganz allein in einem Haus. Und heute hatte es schlechte Laune. Woher Amani das wusste? Tja, das war einfach: Es hatte aus der Treppe eine Rutschbahn gemacht. Eigentlich fand Amani das nicht schlimm, denn so kam sie schneller nach unten. Und es hätte sicher lustig sein können. Doch das Haus hatte unten an der Treppe ein paar Hindernisse aufgestellt und die waren nicht gerade weich.“ (S. 5)
"»Es wird bestimmt niemand kommen. Du kannst das Tor also zulassen«, sprach Hubert, in der Hoffnung, Lila umzustimmen. Allerdings klang er wenig überzeugt von seinen eigenen Worten. »Da muss ich dich enttäuschen«, antwortete Lila erfreut. »Ich sehe da schon jemanden die Straße heraufkommen! « »Wer ist es denn?«, fragte Willi. Doch Lila antwortete nicht. Langsam, ganz langsam sanken ihre Mundwinkel und ihre Augen wurden immer größer." (S. 16)