Alexandra Fischer-Hunold, Ein Mörder auf der Gästeliste – Ein Weihnachtskrimi
„Hätten wir auch nur ansatzweise geahnt, was wir mit dem Brief auslösen würden, wir hätten ihn in tausend Stücke zerrissen, uns geschüttelt und wären Bratäpfel essen gegangen. Jetzt erst fällt mir auf, dass Zelda auf dem Foto den Umschlag falsch herum gehalten hat. Nicht Name und Anschrift des Adressaten sind zu erkennen, sondern der des Ortes, an dem wir bald mörderische Weihnachten erleben sollten: Montfort Lakebay House Hotel.“ (S. 8)
Lilly, deren Eltern früh verstorben sind, lebt als Vollwaise in einem Heim und darf die Weihnachtsferien bei ihrer besten Freundin Zelda Riley und ihren Eltern im berühmten Montfort Lakebay Country House Hotel verbringen. Die beiden Freundinnen lieben Krimis und Liebesgeschichten und ahnen nicht, dass sie selbst bald Gelegenheit finden sollten, in einem Kriminalfall ihr detektivisches Talent zu erproben.
„Das morgendliche, vor allem das frühe Aufstehen liegt den Hexen nicht, müsst ihr wissen. Hexen hexen nämlich ganz besonders gern im Schutz der Dunkelheit. Deswegen bleiben sie oft bis tief in die Nacht wach. Und somit gibt es landaus, landein so gut wie keine Hexe, ob alt oder jung, die es mag, früh aufzustehen.
„Sagt mal, Leute, wisst ihr noch, wie ihr auf die Welt gekommen seid? Wahrscheinlich nicht, ist ja auch schon eine ganze Weile her. Aber ich – oink, oink – weiß es noch ganz genau! Das erste woran ich mich erinnere, ist der Karton, in dem ich war. Es war ziemlich dunkel da drin und es roch auch nicht besonders gut. Und ich erinnere mich an Stimmen.“ (S. 7)
„»Manchmal höre ich Mama in der Nacht weinen«, sagt er so leise, dass nur Delia ihn hören kann. »Mama klingt dann wie ein verlorener Geist. Ich glaube, das vergeht nicht so schnell. Wenn man so weint und wenn man so traurig ist, vergeht das vielleicht nie.« »Mama ist nicht traurig, Frankie, sie ist wütend und sie ist enttäuscht.« »Weil Papa weggegangen ist?« »Und weil er sich nie entschuldigt hat.« »Kein einziges Mal?« »Kein einziges Mal.« »Oje.«“ (S. 10)
„Die Riesenkäuze tauchten nicht auf. Und während alle anderen aufgeregt plapperten, warfen Snöfrid und Björn sich einen vielsagenden Blick zu. Zum ersten Mal fragte sich Snöfrid, wo die Riesenkäuze eigentlich herkamen, wenn er sie rief. Und plötzlich mischte sich der unverkennbare Hauch von Abenteuer in den Zirbenduft.“ (S. 27)
„An einem milden Herbstmorgen war Oscar beim täglichen Löcherbuddeln. Da entdeckte er eine prächtige Holztruhe. Fabelhaft! Was könnte wohl in der alten Truhe verborgen sein? Zwei Tage später. Im Nu hatte Oscar die Truhe geöffnet. Ganz anders als erwartet lagen da bloß Wörter herum. Allerhand Wörter. Ein beachtliches Durcheinander.“
„Ding, dang, dong! Es klingelt zur Pause. Maxe wacht auf. Er hat geschlummert wie ein Murmeltier. Andere Kinder schlafen noch. Ein Junge schnarcht laut. »Ab in die Pause«, sagt Frau Penne. Sie ist die Lehrerin. Maxe und Friede laufen auf den Schulhof. »Nicht rennen!«, ruft die Lehrerin.“ (S. 10-11)
„Ada dachte kurz nach. Ein Roboter durfte sich also selbst beschützen, wenn er dadurch keine Menschen verletzte. Gut. Und er musste immer auf die Menschen hören, es sei denn, sie befahlen ihm andere Menschen zu verletzen. Auch gut. Mein Roboter, dachte Ada, legte das E-Book auf ihren Schoß und lächelte in sich hinein.“ (S. 9)
„»Dieser Aristoteles«, sagt Matilda, »war ein großer Gelehrter. Er hat alles Mögliche erforscht, die Dinge, die Natur und die ganze Welt.« Kokosnuss holte den Laserphaser aus der Schublade und sagt: »Wir könnten ihn besuchen!« »Eine Zeitreise ins antike Griechenland!«, sagt Matilda begeistert.“ (S. 8)
„10 kleine Vogelkinder spielten in der Scheun‘. Das Stärkste schon den Traktor an, da waren’s nur noch neun. 9 kleine Vogelkinder spukten in der Nacht. Dem Jüngsten fiel’n die Äuglein zu, da waren’s nur noch acht.“