Aktuelle Buchtipps

 

Kayvion Lewis , Thieves’ Gambit

andreas.markt-huter - 19.10.2024

kayvion lewis, thieves gambit„Eine Quest kann niemandem auf der Welt trauen – außer einer anderen Quest. Wenn also eine Quest, speziell Mama Quest, mir sagt, ich solle mich wie eine Fruchtschnur verbiegen und in ein winziges Schränkchen quetschen – nicht einmal einen Hund würde man in eine Transportbox dieser Größe stecken –, so vertraue ich natürlich darauf, dass sie einen guten Grund dafür hat. Oder dass zumindest die Sache, die ich stehlen soll, es wert ist. (S. 7)

Die siebzehnjährige Rosalyn Quest ist Mitglied der führenden Familie von Meisterdieben in Amerika. Gemeinsam mit ihrer Mutter Rhiannon und ihre Tante Jaya unternimmt sie die unglaublichsten Raubzüge. Als sie nicht mehr länger bereit ist, ihr Leben als Diebin fortzuführen, zerstört ein misslungener letzter Raubzug ihre geplante Flucht in ein neues Leben.

Judith W. Taschler, Nur nachts ist es hell

h.schoenauer - 18.10.2024

judith w. taschler, nur nachts ist es hell„Geschichte erzählt als Gutenachtgeschichte für Erwachsene“ – mit dieser frischen Leseempfehlung ermuntern einander die Fans von Judith Taschler, ihre neue Familiensaga zu lesen.

Judith Taschler legt ihr Versprechen, die Geschichte mit bemerkenswerten Schicksalen und Geschichten auszukleiden, mit Quellen gesichert offen. Im Nachklang des Romans ist ein fiktionaler Stammbaum abgedruckt, in dessen Mittelpunkt die Heldin Elisabeth Brugger steht. Sie wird aus der Ich-Perspektive etwa die Zeit vom ersten Weltkrieg bis 1972 erzählen.

Der Titel „nur nachts ist es hell“ gibt einen Hinweis auf die Erzählhaltung hinter der Heldin: Sie kramt eines Tages ein Schreibheft aus der Schublade und beginnt ihr Leben aufzuschreiben, „egal, was die Nachkommenschaft daraus einmal macht“. Diese Aufzeichnungen erhellen nächtens das Leben durch Rückschau.

Verena Heidecker, Vom Kauzen und Keckern

andreas.markt-huter - 17.10.2024

verena heidecker, vom kauzen und keckern„Hast du dich schon einmal gefragt, warum du Wildtiere nur selten siehst. Möchtest du ihnen auf die Spur kommen? Dieses Buch wird dir dabei helfen, ihre Lebensweise kennenzulernen. Du erfährst, wie das Leben von Pflanzen und Tieren zusammenhängt und wie du die Artenvielfalt unseres Planeten am besten unterstützt.“ (S. 4)

Dem Jahreskreislauf folgend erfahren die jungen Leserinnen und Leser Interessantes über das Leben und Verhalten der Tiere in den verschiedenen Jahreszeiten. Dabei bietet das Buch interessantes Tipps, wie die Beobachtung der verschiedenen Tiere am besten gelingen kann, aber auch, wie man sich im Wald richtig verhalten soll, um die Tiere in ihrem Lebensraum nicht zu stören.

Karin Hochegger, Die Gaben des Wassers

andreas.markt-huter - 15.10.2024

karin hochegger, die gabe des wassers„Das Wasser begegnet uns als Rätsel. Es hat keine Form, kann aber jede Form annehmen. Es lässt sich berühren, aber nicht halten. Es rinnt durch die Finger, als wäre es ohne Substanz, und dennoch gilt es als Grundlage des Lebens auf diesem Planeten. Wissenschaftlich ausgedrückt: Es besteht aus Sauerstoff und Wasserstoff. Das Molekül H2O, eine im Prinzip simpel erscheinende chemische Verbindung, die aber enorme Komplexität aufweist und alle klimatischen und biologischen Prozesse auf der Erde prägt.“ (S. 12)

Karin Hochegger geht in ihrem Buch ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Überlegungen zum Wasser nach und lässt dabei ihre Gedanken zwischen poetischen Beschreibungen und sachlichem Hintergrundwissen vor sich hin mäandern.

Judith Le Huray, Gefangen im Labor des Schreckens

andreas.markt-huter - 15.10.2024

judith le huray, gefangen im labor des schreckens„»Ich seh mal nach, ob ich Doktor Schleicher finde«, beschließt Malik wenig später. »Vielleicht kann er uns sagen, wie lange wir noch warten müssen.« Er geht zur Tür, drückt die Klinke herunter, stutzt, versucht es noch einmal, rüttelt und klatscht mit der flachen Hand gegen das Holz. »Das gibt’s doch nicht!«, ruft er entgeistert. »Was ist los?«, fragt Victoria. »Abgeschlossen.«“ (S. 11)

Vier Schüler, die ein Praktikum in einem wissenschaftlichen Forschungszentrum absolvieren finden sich, als sie auf den Besitzer der Einrichtung auf ihr Vorstellungsgespräch warten, plötzlich in einem Labor eingesperrt. Bald müssen sie erkennen, dass es sich um Auswahltest handelt. Sie müssen innerhalb von zwei Stunden fünfzehn Aufgaben aus dem Bereich der Naturwissenschaften lösen, um die Anstellung zu erhalten und aus dem Labor frei zu kommen.

Gerhard Ruiss / Klaus Zeyringer, Reimverbote und andere Schreibaufträge

h.schoenauer - 14.10.2024

gerhard ruiss, reimverbote und andere schreibaufträge„Wenn etwas zum Ausdruck gebracht werden muss, lässt es sich weder durch Vermeidungen umgehen noch durch Umgehungen vermeiden.“ Gerhard Ruiss und Klaus Zeyringer arbeiten seit einem Vierteljahrhundert „so nebenher“ an der Beobachtung jener Widerstandsliteratur, die als Myzel unterhalb des öffentlichen Literaturbetriebs ausschweift und fallweise als Fruchtkörper aufschießt.

Eine Besonderheit dieser Literatur ist es, dass sie scheinbar ohne Sinn jäh auftaucht und bei Usern und Produzierenden große Freude auslöst. Vor allem die Sinnhaftigkeit macht allen Beteiligten großen Spaß, denn mit den „Reimverboten“ wird nicht nur groteske Literatur zum Leben erweckt, sondern hinterher auch noch mit einem Sinn ausgestattet.

Stella J. Jones, Liebe in den kleinen Dingen

andreas.markt-huter - 12.10.2024

stell j. jones, liebe in den kleinen dingen„Liebe ist was Großes! Sie ist wie Prickelbrausepulver im Mund und Schmetterlinge im Bauch und ein Feuerwerk aus Knallfunkelsternen, alles auf einmal. Sie ist so groß, dass mir schwindlig wird. Mir auch.“

Wie wunderschön doch die Liebe sein kann, bringt das Bilderbuch „Liebe in den kleinen Dingen“ sprachlich und bildlich recht anschaulich zum Ausdruck. In zahlreichen schönen Metaphern und Bildern werden dabei die Größe und Tiefe von Freundschaft und Liebe beschworen.

Matthias Oppermann, Edmund Burke - Der Staatsmann als Philosoph

andreas.markt-huter - 11.10.2024

matthias oppermann, edmund burke„Burke jedoch kann nur in seinem eigenen Jahrhundert verstanden werden. Politik war für ihn keine Sache von Ideologien, sondern die an den Tugenden der Klugheit und Mäßigung orientierte Suche nach Lösungen für konkrete Probleme. Als Whig, der nur angesichts der Französischen Revolution die Notwendigkeit verspürte, sich als »Old Whig« zu bezeichnen, war er ein Kind des Zeitalters der Aufklärung.“ (S. 10)

Matthias Oppermann Biographie des britischen Staatsmanns und Philosophen Edmund Burke ist gleichzeitig eine Reise durch die englische Geschichte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die vor allem vom Siebenjährigen Krieg, dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und der Französischen Revolution geprägt sind. Die Biographie eröffnet aber auch tiefe Einblicke in das Leben und Arbeiten im britischen Parlament und in der Regierung dieser aufregenden Epoche.

Natasha Pulley, Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

andreas.markt-huter - 10.10.2024

natasha pulley, der leuchtturm an der schwelle der zeit„Den meisten Menschen fällt es schwer, sich ihrer frühesten Erinnerungen zu entsinnen. Es kostet sie Mühe, so als streckten sie sich nach ihren Zehen. Joe aber ging es nicht so – was daran lag, dass diese Erinnerung eine Woche nach seinem dreiundvierzigsten Geburtstag entstand. Er stieg aus dem Zug. Das war es: das Allererste, woran er sich erinnerte.“ (S. 11)

Nachdem Joe Tournier im Jahr 1898, 93 Jahre nach der Schlacht von Trafalgar in London aus dem Zug steigt, muss er feststellen, dass der Schaffner den Bahnhof mit einem französischen Namen ankündigt: Londres, Gare du Roi. Auch alle anderen Schildern trugen französische Bezeichnungen wie Musée Britannique, Metro oder Demoulins-Linie. England ist französisch geworden.

Jörg Piringer, fünf minuten in die zukunft

h.schoenauer - 09.10.2024

jörg piringer, fünf minuten in die zukunftDer Ausblick ist gebremst optimistisch, wenn sich jemand nur kurz in der Zukunft aufhalten möchte. Die „fünf Minuten in der Zukunft“ erinnern an das klassische „nach zwölf“, wo alles schon zu spät ist. Andererseits sind diese paar Minuten höchstens eine Art Probe-Abo, das man sich kurz anschaut, ohne mit voller Kraft in die Zukunft zu schreiten.

Jörg Piringer versucht mit den Mitteln von abgebrühter Lyrik und innovativer Graphik-Software ein paar Augenblicke lang in die Zukunft zu schauen. Dabei wird die Gegenwart standfest gemacht, damit man das lyrische Personal mit dem Spielbein ein wenig ins Ungewisse hineintappen lassen kann.