Üblicherweise entstehen Gedichte rund um das lyrische Ich herum. Was aber nun, wenn dieses Ich sich aus dem Rennen nimmt, verschüttet wird oder sonst wie verlorengeht? Und was lässt sich über das lyrische Vakuum sagen, das bei Gedichten „ohne ich“ entsteht?
Kirstin Breitenfellner arrangiert in zehn Kapiteln diverse lyrische Versuchsanordnungen, um der „Ich-Entnahme“ im poetischen Kontext auf die Schliche zu kommen. Dabei wird die bewährte Form des Sonetts gewählt, sie dient als verlässliches Gefäß für diverse lyrische Reaktionen und Eruptionen.
In der Eingangssequenz werden daher dem Ich noch einmal allerhand Kräfte, Ambitionen und Reflexionen zugesprochen. In der ersten Strophe kommt dem Ich die Kompetenz zu, die Welt zu erschaffen.